Schon durch seinen Namen als heiliger Wein gekennzeichnet passt der italienische Vinsanto wunderbar in die Adventszeit und er ist darüber hinaus ein köstlicher Begleiter zum Weihnachtsgebäck. Doch der Name könnte aber auch einen ganz anderen Ursprung haben.
Der italienische Vinsanto ist einer der traditionellsten Süßweine Europas, dessen Wurzeln bis weit in die Antike zurückreichen. Man findet ihn hauptsächlich in der Toskana, aber auch in anderen italienischen Regionen. Zur Herstellung des Vin Santo werden die Trauben nach der Ernte an gut belüfteten Orten einige Monate getrocknet, um so ihren Saft zu konzentrieren und den Zuckergehalt zu erhöhen. Nach dem Keltern und Vergären der rosinierten Trauben wird der junge Wein dann zunächst meist für drei Jahre in Holzfässern gelagert. Dabei entsteht ein kraftvoller Süßwein mit bis zu 16 Prozent Alkoholgehalt und markantem Aroma nach kandierten Früchten, Nüssen und Honig.
Der Vin Santo
Dem Vin Santo wurden im Mittelalter wundersame und heilende Eigenschaften zugeschrieben und er wurde bei der Feier der Heiligen Messe zur Eucharistie verwendet, was den Namen als „heiliger Wein“ erklären könnte. Doch vielleicht liegt der Ursprung des Namens auch ganz woanders. Denn neben Italien gibt es noch eine weitere historische Quelle für den Vin Santo, nämlich die Kykladeninsel Santorini. Unabhängig vom Rätsel um seinen Namen und der Herkunft ist der Vin Santo jedoch stets ein ausgezeichneter Begleiter zu würzig-aromatischem Gebäck. In der Toskana wird Vin Santo klassischerweise mit den hierzulande eher als Cantuccini bekannten Biscotti di Prato gereicht. Es ist dabei durchaus üblich, das trockene Mandelgebäck in das Glas mit dem Süßwein zu tunken. Ein köstlicher Brauch, der auch mit so manchem Weihnachtsgebäck wie beispielsweise Spekulatius ganz wunderbar funktioniert.