Ob als Pizzabelag, von Tomaten begleitet auf dem Grillabend oder als Zutat in zahlreichen warmen und kalten Speisen: Mozzarella ist weltweit ein willkommener Käse-Klassiker. Als Vertreter der Frischkäse zeichnet er sich durch sein besonderes Herstellungsverfahren aus. Die Folge: Mozzarella besitzt eine einzigartige Konsistenz und verzaubert mit seinem leichten, frischen Geschmack. Wissenswertes über den beliebten Käse sowie eine Anleitung für die Eigenherstellung finden Sie in diesem Artikel.
Ursprünglich ist Mozzarella eine italienische Errungenschaft. In den Gegenden rund um Neapel, Kampanien und dem südlichen Latium ergänzte der Käse als Büffelmilchprodukt schon im 2. Jahrhundert das damalige Nahrungsangebot. Erst einige Jahrhunderte später, etwa im 20. Jahrhundert, hat die Delikatesse die Landesgrenzen überwunden und nach und nach weltweite Berühmtheit erlangt. Dadurch ist Mozzarella größtenteils nicht mehr, was er mal war.
Kuh statt Büffel: Mozzarella als Massenware
Je größer die Nachfrage nach dem Käse, desto günstiger sollte die Herstellung sein. Während einst nur Büffelmilch verwendet wurde, ist heutzutage und hierzulande hauptsächlich die Produktion aus kostengünstigerer Kuhmilch üblich. Büffelmilch- und Kuhmilchmozzarella unterscheiden sich allerdings erheblich. So zergeht Büffelmozzarella mit seiner cremigen Konsistenz regelrecht auf der Zunge. Dagegen zeichnet sich Kuhmilchmozzarella durch seine feste, gummiartige Konsistenz aus. Auch die geschmacklichen Unterschiede sind enorm: Büffelmilch weist gegenüber Kuhmilch einen doppelt so hohen Fettgehalt auf, der dem Käse eine deutlich höhere Geschmacksintensität verleiht.
Echten Büffelmozzarella finden wir im Handel mit dem Prädikat „Geschützte Ursprungsbezeichnung (im italienischen mit DOP abgekürzt)“. Dieses rot-gelbe Siegel steht für eine kontrollierte, regionale und traditionelle Herstellung. Eine Verkostung lohnt sich! Doch auch innerhalb des Kuhmilchmozzarella-Sortiments herrscht Abwechslung. Ob kugelförmig und in Salzlake oder schnittfest ohne Flüssigkeit, aus Vollmilch oder in der fettreduzierten Variante: Probieren Sie, welche Art Mozzarella Ihnen am besten schmeckt und entdecken Sie die Vielfalt des berühmten Käse-Klassikers. Ebenso wichtig: Die Kombination der Frischkäse-Spezialität mit anderen Lebensmitteln.
Immer eine gute Idee: Tomate-Mozzarella
Unverzichtbar: Tomate-Mozzarella, aufgepeppt mit Basilikumblättern und Balsamico-Essig. Diese berühmte Kombination ist gerade an heißen Tagen eine perfekte Vorspeise oder ein erfrischender Snack. Dabei versorgen uns nicht nur die Tomaten mit wertvollen Nährstoffen, auch Mozzarella leistet einen Beitrag für unsere Gesundheit. So ist vor allem die Kuhmilchvariante des Käse-Klassikers verglichen mit anderen Käsesorten eher fettarm und liefert dabei wertvolles Eiweiß sowie eine Menge Calcium.
Das milde Aroma von Mozzarella passt wunderbar zu dominant schmeckenden Lebensmitteln. Ob schmackhafte Tomaten, würzige Kräuter oder herzhafte Pizza: Mozzarella macht das Geschmackserlebnis perfekt. Für Salate oder zum puren Genuss können Sie ausprobieren, den Käse zu reißen statt zu schneiden. Dadurch vergrößert sich die Oberfläche, die Stücke nehmen z. B. Salatsoße besser auf und der Eigengeschmack lässt sich möglicherweise etwas intensiver wahrnehmen.
Vorsicht: Mozzarella in der Schwangerschaft
Rohmilchkäse, der für Gesunde gar kein Problem ist und den puren Genuss bedeutet, kann für Schwangere zum Risiko werden. Zum Schutz von Mutter und dem ungeborenen Kind gibt es bei der Ernährung in der Schwangerschaft einiges zu beachten. Manche Bakterien können dann gefährlich werden. Gerade bei tierischen Produkten ist die Unsicherheit oft groß. Für Milchprodukte gilt: In der Schwangerschaft sicherheitshalber keine Rohmilchprodukte verzehren! Darin lauern schlimmstenfalls Listerien, die mitunter zu Fehl- oder Totgeburten führen können. Die Verwendung von Rohmilch ist auf der Verpackung deutlich gekennzeichnet. Produkte aus pasteurisierter, ultrahocherhitzter Milch hingegen lassen sich bedenkenlos verzehren, sollten aber nach zwei bis drei Tagen aufgebraucht werden.
Lagerung und Haltbarkeit von Mozzarella
Augen auf beim Einkauf! Um unversehrten Mozzarella mit nach Hause zu nehmen, sollte die Verpackung weder eingerissen noch aufgebläht sein. Da Mozzarella sehr anfällig für Verderb ist, bietet das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) eine gute Orientierung für die Haltbarkeit. Nach dem Öffnen hält sich der Käse bis zu einer Woche im normalen Kühlbereich. Für eine deutlich längere Haltbarkeit sorgt das Biofresh-Fach Ihres Liebherr-Kühlschranks. In dem 1 °C kalten Bereich ist Mozzarella mehr als 2 Wochen lagerfähig.
Möglicher Verderb lässt sich optisch kaum erkennen. Hier lohnen eine kleine Geschmacksprobe und eine Untersuchung der Konsistenz. Hat sich die Konsistenz verändert und ist schmierig geworden? Das könnte ein Zeichen für eine überschrittene Haltbarkeit sein. Kommt dann noch ein säuerlicher oder bitterer Geschmack hinzu, ist die Entscheidung klar: Dieser Mozzarella sollte besser in den Abfall wandern statt in Ihre Speisen.
Hausgemacht: Mozzarella-Käserei in der eigenen Küche
Die Einzigartigkeit von Mozzarella liegt in seinem Herstellungsprozess begründet. Wie andere Frischkäse auch, benötigt er keine Reifezeit. Allerdings wird er überbrüht und trägt daher manchmal die Bezeichnung „Brühkäse“. Die Konsistenz ist das Ergebnis von anschließendem Rühren, Kneten und Ziehen. Der Teig ist dann elastisch und zieht lange Fäden. Aus lang gezogenen Strängen herausgeschnittene Stücke formen schließlich die bekannten Mozzarellakugeln. Das abschließende Einlegen in Salzlake erfolgt für ein bis drei Tage.
In der eigenen Küche ist folgende Vorgehensweise empfehlenswert: Mischen Sie 2 Liter Vollmilch mit 3 EL Buttermilch und erwärmen Sie die Flüssigkeit auf etwa 40 °C. Außerdem benötigen Sie eine Labtablette. Rühren Sie diese nach Packungsanweisung ein. Bringen Sie die Mischung anschließend zum Stillstand und stellen Sie sie für ein bis zwei Stunden an einen warmen Ort, bis eine dickgelegte Masse entstanden ist. Schneiden Sie diese mit einem großen Messer in Blöcke. Danach müssen die Blöcke in einem Käsetuch etwa zwölf Stunden im Kühlschrank abtropfen, am besten über Nacht.
Legen Sie die Stücke dann nacheinander in einen Topf und übergießen Sie sie mit sehr heißem, nicht mehr kochenden Wasser. Danach lassen sich die Käsestücke zunächst mit einem Löffel kneten. Wenn die Temperatur es zulässt, kann mit sauberen Händen weitergearbeitet werden. So lassen sich je nach Größe der Blöcke beliebig große Mozzarellakugeln formen. Der letzte Schritt besteht darin, die Kugeln für eine knappe Stunde in Salzlake einzulegen. Die selbst gemachten Mozzarellakugeln halten sich gut gekühlt für maximal eine Woche, in Salzlake aufbewahrt noch ein paar Tage länger. Viel Freude beim Ausprobieren!