Weltbekannt ist es und in aller Munde: das Reinheitsgebot von 1516. Es schreibt vor zum Bierbrauen nur Wasser, Malz, Hopfen und Hefe zu verwenden. Zum 500. Geburtstag am 23. April 2016 haben wir 15, äh…, 16 interessante und kuriose Bier Fakten gesammelt.
„Man könnte froh sein, wenn die Luft so rein wäre wie das Bier.“
(Richard von Weizsäcker, Deutscher Politiker und Staatsmann)
Schon 500 Jahre alt und trotzdem immer noch so frisch und aktuell! Manche Dinge werden eben nie wirklich alt oder kommen aus der Mode. So wie das Reinheitsgebot von 1516. Liebe Blog-Leserinnen und Blog-Leser, an dieser Stelle ist es heute einmal Zeit das Reinheitsgebot entsprechend zu würdigen – mit interessanten und kuriosen Fakten rund um das Thema Bier. Lassen Sie sich überraschen von interessanten und teils lustigen Fakten zu einem, wenn nicht sogar dem, Lieblingsgetränk der Menschen weltweit.
Das Reinheitsgebot wird 1516 erlassen
1. Das Reinheitsgebot wurde am 23. April 1516 im bayerischen Ingolstadt von den Herzögen Wilhelm IV. und Ludwig X. im Rahmen einer Landesordnung erlassen. Grundsätzlich ging es darum durch Verordnungen die Qualität des Bieres zu verbessern, das damals ein Hauptnahrungsmittel der Bevölkerung war. Zunächst galt das Reinheitsgebot für das Herzogtum Bayern. Nach der Verkündung am 23. April 1516 wurde es von mehr und mehr Ländern übernommen. Seit 1906 ist es geltendes Recht in ganz Deutschland.
Im Mittelalter verbessern Mönche die Produktionsschritte von Bier
2. Bierbrauen war früher reine Frauensache. So wurde meist an einem Tag Brot gebacken und einer der nicht ganz fertig gebackenen Brotlaibe als Startkultur für das Bierbrauen genommen. Mit Wasser vermengt, begann der Gärprozess durch in der Raumluft befindliche Hefen und Mikroorganismen. Darauf geht vermutlich auch der im Märchen „Rumpelstilzchen“ der Gebrüder Grimm beschriebene Ausspruch zurück: „Heute back ich, morgen brau ich und übermorgen hol ich der Königin ihr Kind“. Im Mittelalter nahmen sich die Mönche in den Klöstern der aus heutiger Sicht schon sehr professionellen Braukunst an. Sie beobachteten und hinterfragten einzelne Produktionsschritte und verbesserten somit nach und nach die einzelnen Produktionsschritte beim Brauen.
Reinheitsgebot ist rechtlich verankert
3. Heute ist das Reinheitsgebot im „Vorläufigen Biergesetz“ rechtlich verankert, in Verbindung mit der „Zusatzstoff-Zulassungsverordnung“. Per Gesetzt ist festgelegt, dass zum Bierbrauen nach dem Reinheitsgebot nur Wasser, Malz, Hopfen und Hefe verwendet werden dürfen. Wer in Deutschland Bier nach dem Reinheitsgebot braut, stellt ein geschütztes „Traditionelles Lebensmittel“ her und darf nicht die, meist künstlichen Zusatzstoffe (E) verwenden, die die EU fürs Brauen zulässt. Für die Überwachung der lebensmittelrechtlichen Vorschriften sind die Behörden der Länder zuständig, ebenso wie bei allen anderen Lebens- und Genussmitteln.
Wissenschaftlich widerlegt: Bier lässt Männern Brüste wachsen
4. Hopfen enthält in Spuren sogenannte phytoöstrogen wirksame Substanzen. Das sind Stoffe mit hormonähnlicher Wirkung. Da die im Bier enthaltene Hopfenmenge aber nicht ausreicht, um eine entsprechende Wirkung entfalten zu können, gibt es keinerlei Auswirkungen auf den menschlichen Organismus. Die Behauptung, Bier enthalte weibliche Hormone (Östrogene), die Männern Brüste wachsen lässt, ist mehrfach wissenschaftlich widerlegt.
Es darf auch Bier mit Zusatzstoffen gebraut werden
5. Keine Regel ohne Ausnahme beim Reinheitsgebot: Wussten Sie, dass es in Deutschland erlaubt ist auch Biere zu brauen, die nicht nach den Vorgaben des Reinheitsgebots gebraut werden? Im Gesetz (§ 9 Abs. 7 Vorläufiges Biergesetz) gibt es eine Ausnahmeregelung für „besondere Biere“. Mit der Ausnahme Bayern, gilt diese Regelung für alle Bundesländer. Damit wird Brauern die Herstellung von Bieren ermöglicht, die zum Beispiel mit Gewürzen wie Anis, Zimt oder Nelken sowie Früchten wie Orange oder Kirsche produziert werden. Wer für sich privat nicht mehr als 200 Liter Bier pro Jahr braut, für den ist das Reinheitsgebot ebenfalls nicht relevant.
Warum sich Menschen zuprosten und miteinander anstoßen
6. Ist das Bier serviert, stößt man in der Regel miteinander an. Aber warum eigentlich? Für dieses Ritual gibt es viele Erklärungen: Eine dafür ist, dass wir in früheren Zeiten so das eigene Leben schützen wollten. Durch das kräftige Anstoßen soll man früher sichergestellt haben, dass der Trinkgenosse keine giftigen Substanzen in das Bier gegeben hat. Da im Mittelalter die Krüge mit großer Wucht aneinandergestoßen wurden und dabei das Bier von einem Gefäß in das andere schwappte, wollte man angeblich sicherstellen, dass die Trinkgenossen keine bösen Absichten hegten und das Gegenüber vergiften wollten. Heute empfehlen Benimm-Ratgeber allerdings den ersten Schluck mit freundlichem Zunicken zu sich zu nehmen.
Was bedeutet es „Hopfen und Malz ist verloren“?
7. Der Ausspruch „Hopfen und Malz ist verloren“ bedeutet, dass etwas keinen Zweck mehr hat und alle Mühe vergebens ist. In früheren Zeiten wurde oft noch in den eigenen vier Wänden gebraut. Wenn aber bei diesem Vorgang etwas schiefging, konnten die beiden wichtigsten Bierzutaten, der Hopfen und das Malz, nicht mehr gerettet werden. Die Folge: „sie waren verloren“.
Bier: Bitter und Gerbstoffe konservieren – Optimale Trinktemperatur
8. Hopfen gibt Bier nicht nur seinen typischen Geschmack. Aufgrund seiner Bitter- und Gerbstoffe hat er zudem eine konservierende Wirkung. So wurden beispielsweise im Mittelalter Biere, die in Fässern auf Seereise gingen, stärker gehopft, um die Haltbarkeit zu verlängern. In Deutschland werden Biere eher selten pasteurisiert. Ausnahmen bilden auch Malztrunk und Biermischgetränke, die wegen ihres Zuckergehalts sicherheitshalber pasteurisiert werden, um mögliche Gärprozesse auszuschließen. Lesen Sie hier, wie Sie Bier auch unterwegs immer schön kühl halten.
Übrigens: Die optimale Bier-Trinktemperatur liegt zwischen 7 °C und 9 °C, einige Biersorten vertragen auch eine Temperatur von 10 °C bis 12 °C. Der Grund: In diesem Temperaturbereich entfaltet Bier sein volles Aroma und schmeckt am besten.
Was bedeutet „Etwas anbieten wie Sauerbier“?
9. Der Ausspruch „Etwas anbieten wie Sauerbier“ bedeutet, dass ein Produkt unbedingt und um jeden Preis den Besitzer wechseln soll. Beim Brauen kam es früher oft vor, dass Bier noch vor dem Verbrauch verdarb und sauer wurde. Und um den finanziellen Schaden möglichst gering zu halten, versuchte man mit marktschreierischen Methoden und viel Geschick das saure Bier doch noch loszuwerden.
Tschechen trinken europaweit am meisten Bier
10. Wussten Sie, dass die Tschechen den größten Pro-Kopf-Bierkonsum in Europa haben? Statistisch trinkt jeder Tscheche rund 144 Liter Bier im Jahr. Auf den weiteren Plätzen folgen Deutschland (107 Liter), Österreich (104 Liter) und Polen (98 Liter).
Bier ist nicht verantwortlich für einen „Bierbauch“
11. Wussten Sie, dass Bier in der Regel nicht Schuld ist für das Entstehen eines Bierbauchs? Vielmehr sind es seine Inhaltsstoffe Hopfen, Malz und Alkohol, die eine appetitanregende Wirkung haben. So führt der Bierkonsum dazu, dass man häufiger fettige Speisen isst und somit leichter einen Bierbauch bekommt. Es gilt die Regel: Bier macht nicht dick – aber Bier macht Appetit!
Bier enthält Vitamine
12. Wussten Sie, dass Bier aufgrund seiner Inhaltsstoffe und der Gärung viele Mineralstoffe und Vitamine enthält? So sind die im Bier enthaltenen Vitamine der Gruppen B1, B2, B6 und H Nahrung für die Nerven: Nach gängiger wissenschaftlicher Meinung verbessern sie die Konzentrationsfähigkeit, unterstützen die Bildung von roten Blutkörperchen, wirken positiv auf den Herzkreislauf und regen den Stoffwechsel an.
Schon die Ägypter tranken Bier beim Bau der Pyramiden
13. Ein amerikanischer Archäologe fand heraus, dass die Pyramidenbauer im alten Ägypten pro Tag rund vier Liter Bier tranken. Das hatte Vorteile, weil es gesünder war als das schmutzige Nilwasser. Hingegen arbeiteten die Männer oft betrunken.
Kohlensäure sorgt für Bierschaum
14. Die Bildung von Bierschaum ist ein ganz natürlicher Vorgang: Hefe wandelt den Malzzucker, der in der Bierwürze enthalten ist während des Gärprozesses in Alkohol und Kohlensäure um. Die Kohlensäure ist letztlich für den Schaum verantwortlich. Wenn man das Bier ins Glas einschenkt, entbindet sich die Kohlensäure.
Wie die perfekte Schaumkrone entsteht
15. Der perfekte Bierschaum entsteht auf zwischen 6 und 8 Grad kaltem Bier. Der Grund: Zu kaltes Bier schäumt zu wenig und zu warmes Bier zu stark. Wenn auch Sie daheim Ihr Bier mit einer perfekten Schaumkrone genießen möchten, sollten Sie ein paar Tipps beachten.
• Wichtig ist, dass die Gläser absolut sauber und fettfrei gespült werden. Denn Fettreste im Bierglas haben eine direkte Einwirkung auf die Oberflächenspannung der Kohlensäureblasen, die ja für den Bierschaum verantwortlich sind. Je mehr fett sich im Bierglas befindet, desto schwächer sind die Kohlensäurebläschen. Der Schaum erreicht keine Höhe und zerfällt schon nach einiger Zeit.
• Beim Transport der Gläser sollte nicht mit den Fingern in das Glasinnere gegriffen werden. Jeder Fingerabdruck enthält geringe Mengen an Fett, die in das Bierglas gelangen. In jedem Fall sollten die Gläser mit heißem, Wasser und fettlösendem Spülmittel gesäubert werden. Das Spülmittel muss nach dem Reinigen unbedingt mit klarem, kaltem Wasser abgespült werden, da es auf den Bierschaum die gleiche Auswirkung hat wie Fett.
Wie man die Angst vorm „leeren Glas“ nennt
16. Die Angst vor leeren Gläsern nennt sich Cenosillicaphobie. Aber Biertrinker wissen bestimmt wie man das vermeiden kann… Herr Ober…!
Übrigens: Liebherr bietet neben speziellen Geräten zur Getränkekühlung auch die Möglichkeit durch Branding eine Marke oder Produkte und Waren noch ansprechender zu präsentieren und in Szene zu setzen. So lassen sich beispielsweise Seitenwände, Türrahmen, Griff, Sockel, Displayrahmen und Innenbehälter durch den Einsatz verschiedener Materialien oder Effekte kundenspezifisch gestalten – für noch mehr Verkaufserfolg.
In diesem Sinne alles Gute dem Reinheitsgebot zum 500. Jahrestag und auch Ihnen wünsche ich einen „süffigen“ Tag des Bieres und schließe mit dem überlieferten Zitat des amerikanischen Staatsmanns Benjamin Franklin:
„Bier ist der überzeugendste Beweis dafür, dass Gott den Menschen liebt und ihn glücklich sehen will.“
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