Die Temperaturen sinken und das Verlangen nach wohlig warmen Süßspeisen steigt. Ob Glühwein, frische Plätzchen aus dem Ofen oder eben der klassische Bratapfel: Während der Adventszeit sind diese Nachspeisenlieblinge kaum wegzudenken. Dabei ist der Bratapfel je nach Füllung eine gesunde Alternative zu Kuchen und Keksen. Wie Sie einen Bratapfel selbst zubereiten können, welche Apfelsorten sich hierfür besonders eignen und viele weitere spannende Fakten rund um den Bratapfel, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Bratapfel zubereiten: eine lange Tradition

Bereits zu Zeiten des Kaminofens war der Bratapfel ein willkommener Klassiker in der Weihnachtszeit. Hierfür wurde schon damals lediglich etwas Hitze und eine Auflaufform benötigt. Auch die Anzahl an Zutaten ist überschaubar und herausragende Kochkünste sind ebenfalls nicht erforderlich. Damals wurde der Apfel noch im Ganzen gebacken, um ihn, nachdem er aufgeplatzt war, mit Zimt und Zucker zu bestreuen. Heute wird bereits vorher das Innere des Apfels entfernt, um den Hohlraum mit allerlei leckeren Zutaten zu füllen. Wie auch Sie im Handumdrehen ohne herausragende Küchenkenntnisse einen leckeren Bratapfel selbst machen, zeigen wir Ihnen nun.  

Bratapfel selber machen: So einfach geht´s!

Für den klassischen Bratapfel benötigen Sie in der Regel lediglich Marzipan, Nüsse und Rosinen. Die Rosinen können Sie hierbei auch durch andere Trockenfrüchte wie beispielsweise Cranberrys, Feigen oder Datteln austauschen. Außerdem können Sie auch etwas Schokolade mit dem Marzipan vermischen oder dieses für alle Nougat-Fans ganz durch Nougat ersetzen. Auch Ihr Lieblingsmüsli eignet sich wunderbar als Bratapfel-Füllung. Und sogar herzhafte Varianten des Bratapfels mit Speck und Camembert erfreuen sich großer Beliebtheit. Sie merken bereits: Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!

Wollen Sie sich jedoch erst einmal an den klassischen Bratapfel mit Vanillesoße wagen, benötigen Sie lediglich folgende sieben Zutaten:

  • vier säuerliche Äpfel
  • 1 EL Rosinen oder anderes Trockenobst
  • 100 Gramm Marzipanrohmasse
  • 3 EL gehackte Mandeln
  • 3 EL Zitronensaft
  • 1 EL Butter
  • Nach Geschmack 4 TL Zimt-Zucker-Mischung
  • Nach Geschmack Kardamom und Nelkenpulver

Für die Vanillesoße sollten Sie außerdem diese Zutaten parat haben:

  • 1 Vanilleschote
  • 300 ml Milch
  • 3 EL Zucker
  • 3 Eigelb (Eiweiß kann zum Backen von z. B. Kokosmakronen genutzt werden)

Bratäpfel gefüllt mit Nüssen, Marzipan und Rosinen. Wir zeigen Ihnen wie schnell sie zubereitet sind.

Bratapfel selbermachen in 7 Schritten

  1. Äpfel waschen, „Deckel“ mit Stiel entfernen und das Kerngehäuse herauslösen, ohne dabei den Boden zu durchstechen. Heben Sie den „Deckel“ für später auf.
  2. Trockenobst mit den Nüssen und dem Marzipan in einer Schüssel gut vermischen.
  3. In jeden ausgehöhlten Apfel nun die zuvor zubereitete Mischung drücken und die Schnittflächen des Apfels mit Zitronensaft beträufeln und anschließend mit zerschmolzener Butter sowie der Zucker-Zimt-Mischung und den restlichen Gewürzen bestreichen.
  4. Die Äpfel in eine Auflaufform geben und bei 180 °C Umluft für circa 40 Minuten backen. Am Ende der Backzeit den „Deckel“ wieder auflegen.
  5. In der Zwischenzeit die Vanillesoße vorbereiten. Hierfür das Mark aus der Vanilleschote herauskratzen und zusammen mit Milch, der Schote und dem Zucker in einen Topf geben und aufkochen lassen. Danach direkt vom Herd nehmen.
  6. Eigelb mit einem Mixer schaumig schlagen und die noch warme Vanillemilch dazu geben und erneut auf den Herd stellen. Bei niedriger Hitze mit einem Schneebesen weiterrühren, bis eine cremige Konsistenz entsteht.
  7. Die Äpfel mit der Vanillesoße übergießen und noch warm servieren!

Welche Äpfel eignen sich für den perfekten Bratapfel: ein Vergleich

Vielleicht fragen Sie sich, welche Äpfel Sie für Ihren nächsten Bratapfel auswählen sollten. Dies ist keine unberechtigte Frage. Denn: Nicht alle Äpfel eignen sich gleich gut für die Zubereitung der beliebten Süßspeise. Am besten greifen Sie zu leicht säuerlichen Äpfeln, da diese in Kombination mit der süßen Füllung besonders gut harmonieren und intensive Aromen hervorbringen. Säuerliche Sorten sind beispielsweise Boskoop, Cox Orange oder Jonagold. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass die Äpfel noch recht frisch sind, da sie sonst während der Lagerung mürbe werden. Zusätzlich sollten die ausgewählten Exemplare nicht zu klein ausfallen, da die Äpfel so leichter beim Aushöhlen zusammenbrechen könnten und darüber hinaus weniger Platz für die Füllung vorhanden wäre.

Welche Äpfel für Bratapfel – Schnellinfo:

  • Greifen Sie zu säuerlichen Apfelsorten wie Boskoop, Cox Orange oder Jonagold.
  • Die Äpfel sollten noch sehr frisch und nicht zu klein sein, um genügen Platz für die Füllung zu haben.

Achten Sie bei der Wahl ihrer Äpfel darauf, dass sie nicht zu klein sind.

Haltbarkeit und Verwertung von Bratäpfeln

  • Bratäpfel schmecken am besten frisch aus dem Ofen und sind nicht für eine lange Lagerung geeignet.
  • Bratapfel in Gläsern halten sich hingegen für mehrere Monate und eignen sich daher ideal als Geschenk.
  • Aus säuerlichen Äpfeln kann auch Bratapfelmarmelade oder Bratapfellikör mit nur wenigen Handgriffen hergestellt werden. Ein Muss für alle Bratapfelfans!

Rezepte: Bratapfel im Glas, Bratapfelmarmelade und Bratapfellikör

Bratapfel im Glas

Bratäpfel schmecken am besten frisch aus dem Ofen und können daher nicht lange aufbewahrt werden. Wer jedoch vom Bratapfelgeschmack nicht genug bekommen kann oder schlichtweg einfach zu viele Äpfel übrighat, kann diese noch zu anderen Köstlichkeiten weiterverarbeiten. Ein raffiniertes weihnachtliches Mitbringsel ist hierbei der Bratapfel im Glas. Die Vorgehensweise ist dabei ähnlich zu dem oben beschriebenen Rezept, außer dass der Apfel inklusive Füllung vor dem Backen in ein Glas gesetzt und mit etwa 20 ml Apfelsaft übergossen wird. Nach der Backzeit sollten Sie die noch heißen Gläser mit einem Deckel verschließen, um ein Vakuum und somit eine lange Haltbarkeit von etwa sechs Monaten zu erzeugen.

Bratapfelmarmelade

Eine weitere Möglichkeit ist das Herstellen von Bratapfelmarmelade. Hierfür die Rosinen mit Rum oder Apfelsaft übergießen und eine Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag Mandeln in einer Pfanne bräunen und die Äpfel in kleine Würfel schneiden. Zusammen mit Apfelsaft, Vanille, Zimt und einem Päckchen Zitronensäure in einen Topf geben und mit Gelierzucker zum Kochen bringen. Bei passender Konsistenz das Ganze in sterile Schraubgläser füllen und einige Minuten auf dem Kopf stehen lassen. Auch die Marmelade eignet sich als ideales Geschenk zu Weihnachten oder als Adventskalenderfüllung für die Liebsten.

Bratapfelmarmelade eignet sich perfekt zum Verschenken.

Bratapfellikör

Ebenfalls zur Weihnachtszeit sehr beliebt, ist der sogenannte Bratapfellikör. Auch hierfür eignen sich säuerliche Äpfel wie beispielsweise der Boskop ideal. Zusätzlich werden ein paar Stangen Zimt, Sternanis, eine Vanilleschote, eine Zitrone, etwa 200 g Kandiszucker und 700 ml Korn benötigt. Die Äpfel sollten Sie ausgehöhlt bei circa 160 °C Umluft für fünf Minuten garen. Anschließend für weitere zehn Minuten Zimt und Sternanis dazulegen. Zusammen mit dem Mark der Vanilleschote und den Zitronenscheiben geben Sie alle Zutaten in ein Behältnis und füllen dieses mit Korn auf. Das Ganze muss dann für etwa vier Wochen durchziehen. Anschließend können Sie den Likör durch ein Sieb filtern und in passende Flaschen abfüllen. Fertig ist der leckere Bratapfelschnaps!