Wir alle wissen es: Obst ist gesund und versorgt den Körper mit wichtigen Nährstoffen wie Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralien. Dennoch fällt es häufig schwer, die empfohlenen zwei Portionen Obst pro Tag zu sich zu nehmen. Für eine einfachere Umsetzung soll nun ein neuer Food-Trend sorgen: Fruchtpulver. Was hinter dem neuen Lebensmittel steckt, ob es wirklich so gesund ist und wie Sie Fruchtpulver ganz einfach selbst zu Hause herstellen können, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Wie wird Fruchtpulver hergestellt?
Fruchtpulver wird aus gefriergetrockneten Früchten hergestellt. Hierfür werden die Früchte unmittelbar nach der Ernte bei Temperaturen von bis zu -50 °C eingefroren. Durch ein Vakuum wird ihnen anschließend das Wasser entzogen, weil es durch diese Methode direkt verdampft und nicht erst flüssig wird. Zuletzt werden die gefriergetrockneten Früchte dann zu Pulver gemahlen und in passende Dosen oder Tüten abgefüllt. Da es sich um einen sehr energieintensiven Vorgang handelt, ist diese Vorgehensweise nicht besonders umweltschonend, jedoch kann das Fruchtpulver dafür sehr lange aufbewahrt werden. Hierbei ist es jedoch wichtig, das Pulver luftdicht zu versiegeln, da es sonst sehr schnell verklumpt.
Ist das Pulver gesund?
Bevor es um die Verwendung und Herstellung von Fruchtpulver geht, wollen wir die Frage klären, ob die Inhaltsstoffe des neuartigen Pulvers mit frischem Obst überhaupt mithalten können. Die gute Nachricht vorweg: Durch das schonende Gefriertrocknen bleiben nahezu alle Nährstoffe wie beispielsweise Vitamin C enthalten, womit das Fruchtpulver durchaus nährstoffreich bleibt. Dennoch sollte Fruchtpulver nicht vollständig frisches Obst ersetzen, da dieses zu 100 % frei von Zusatzstoffen ist. Denn in einigen Fruchtpulvern wird beispielsweise Betacarotin oder Stevia zugesetzt. Außerdem sollten Sie bedenken, dass herkömmliches Obst im Vergleich zu Fruchtpulver viel Wasser enthält, wodurch es trotz eines meist geringen Kaloriengehalts gut sättigt und damit als idealer Snack dient.
Auch preislich ist Fruchtpulver meist teurer als frisches Obst. So kosten 50 Gramm Mango-Pulver 3,50 € und damit mehr als die frische Frucht aus dem Supermarkt. Jedoch wird vom Fruchtpulver aufgrund der hohen Konzentration weitaus weniger benötigt. Somit kann Fruchtpulver gerade für Personen, die sonst zu wenig frisches Obst zu sich nehmen, eine sinnvolle und abwechslungsreiche Ergänzung auf dem Speiseplan darstellen.
Übersicht – so gesund ist Fruchtpulver:
- Durch die schonende Gefriertrocknung der Früchte steckt im Fruchtpulver noch nahezu der gleiche Nährstoffgehalt.
- Fruchtpulver sättigt aufgrund des fehlenden Wassers im Vergleich zu herkömmlichen Obst nicht.
- Einige Fruchtpulver enthalten Zusatzstoffe wie Betacarotin oder Stevia.
- Fruchtpulver ist häufig teurer als frisches Obst. Dafür wird jedoch auch eine weitaus geringere Menge verwendet.
Fruchtpulver selbst herstellen
Wollen Sie sich ganz sicher sein, was in Ihrem Fruchtpulver enthalten ist, empfehlen wir die eigene Herstellung. Hierfür sollten Sie jedoch etwas Zeit und Geduld mitbringen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten ihr eigenes Fruchtpulver herzustellen. Die schnellste Möglichkeit ist das Einsetzen von Hitze statt Kälte zur Trocknung. Hierfür besitzen Sie im Idealfall einen Dörrautomaten oder aber Sie trocknen das Obst im Backofen.
Herstellung durch Dörrung
Zuerst verteilen Sie die Früchte Ihrer Wahl, wie beispielsweise Beeren, Ananas, Mango oder Aprikosen, auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech und lassen sie bei circa + 50 °C für etwa fünf bis sechs Stunden trocknen. Je nach Wassergehalt des gewählten Obstes kann die Trocknung länger oder kürzer dauern. Das Obst ist bereit für den nächsten Schritt, wenn beim Aufdrücken keine Flüssigkeit mehr austritt und die Konsistenz sich trocken und fest anfühlt. Ist das Obst etwas abgekühlt, folgt das Zermahlen. Hierfür können Sie entweder einen Küchenmixer oder eine Kaffeemühle verwenden. Fertig ist Ihr selbst gemachtes Pulver!
Die richtige Verwendung
Der Fantasie sind bei der Verwendung Ihres Fruchtpulvers keine Grenzen gesetzt. Ganz klassisch ist hierbei die Zugabe des Pulvers in Smoothies oder Joghurts. Aber auch zum natürlichen Einfärben beim Backen eignet sich der neue Food-Trend. Der Vorteil: Im Gegensatz zu frischen Früchten enthält das Pulver kein Wasser, sodass sich die Konsistenz des Teiges nicht verändert. Durch das intensive Aroma des Pulvers reichen außerdem bereits kleine Mengen, um Ihren Speisen einen außergewöhnlich fruchtigen Geschmack zu verleihen. Sogar in Salatsoßen, Eiscreme, Früchtetees, Limonaden oder als fruchtige Note in Currys kann sich das Pulver sehen lassen. Wenn Sie im Sommer beispielsweise Beeren der Saison zu Pulver verarbeiten, haben Sie durch die lange Haltbarkeit des Pulvers auch im Winter noch sommerliche Aromen in Ihrer Küche parat. Viel Spaß beim Ausprobieren!