Die meisten Weinliebhaber schätzen Rot- wie Weißwein gleichermaßen. Dennoch gibt es immer wieder auch Genießer, die sich ausschließlich auf eine Sorte beschränken. Kann man aber Rotwein auch durch ein ganzes Menü hindurch trinken?
Während man sich mit Weißwein weitestgehend unfallfrei durch fast jedes Menü retten kann, stellt der Rotweinliebhaber eine weit größere Herausforderung für Küche und Keller dar. Doch unmöglich ist es nicht! Wird ein Rotwein zu einem eigentlich dem Weißen zugedachten Gericht (also z.B. fast alle Fischgerichte) gewünscht, dann gilt es zu beachten: der Wein sollte möglichst wenig Gerbsäure (die für jene typische trocken-pelzige Empfindung am Gaumen beim Genuss von kräftigen Rotweinen verantwortlich ist) besitzen. Dafür darf er aber durchaus ein gesundes Weinsäurerückgrad haben und sollte eher jugendlich-fruchtig als reif sein.
Gerade viele leichte deutsche Rotweine, aber auch junge Burgunder oder Beaujolais, passen sehr gut in diese Kategorie. Und ein entscheidender Faktor ist dann die Serviertemperatur. Wenn man einen Roten an der Position eines Weißweins genießen möchte, dann sollte man ihn auch möglichst wie einen solchen behandeln – und leicht gekühlt servieren. Ein kellerfrischer Pinot Noir aus dem Elsass oder ein Schwarzriesling aus Württemberg haben bisher noch fast jedes Fischgericht schadlos überstanden.