Kiwi – die pelzige Frucht und Exportschlager aus Neuseeland. Die Frucht hat ihren Ursprung in China, deshalb ist die exotische Beere auch unter dem Namen „Chinesische Stachelbeere“ bekannt. Ihren heutigen Namen verdankt sie dem gleichnamigen putzigen Vogel mit langem Schnabel, der zudem das Wappen Neuseelands ziert. Wie Sie die süß-säuerliche Frucht auch bei Ihnen zu Hause ranken lassen können, erfahren Sie hier.

Kiwi pflanzen – so gelingt es!

Als „Südfrucht“ hat sich die Kiwi schon lange einen Namen gemacht und ist das ganze Jahr über im Supermarkt erhältlich. Mittlerweile gibt es verschiedene Sorten, von der allbekannten grünen Frucht mit pelziger Schale, der „goldenen“ und zugleich süßeren Kiwi mit glatter Schale bis hin zu Mini-Kiwis. Möchten Sie auch in das Universum der Sonnenfrucht eintauchen und selbst Kiwi pflanzen? Mit etwas Pflege und Geduld können Sie einen Kiwi-Strauch bald Ihr Eigen nennen. Hier erfahren Sie, worauf Sie bei der Sortenauswahl, dem Anbau und der Pflege achten müssen:

Gibt es einen Kiwi-Baum?

Beim Anblick von Bildern der Frucht an stämmigen Ästen lässt sich zunächst vermuten, dass die Sonnenfrucht an einem Baum wächst. Doch botanisch betrachtet zählt die Kiwi zu den mehrjährigen Schlingpflanzen. Somit wächst und hält sich die Pflanze gerne an Klettergerüsten oder ähnlichen stabilen Konstruktionen fest. Da die Kiwi eine sonnenliebende Pflanze ist, eignet sich der Anbau auch zum Sonnenschutz!

Bild eines Strauchs, an dem Kiwis hängen.

Die Kiwi-Pflanze ist eine Schlingpflanze, die sich auch als Sonnenschutz für Ihren Garten eignet.

Welche Sorte eignet sich, um zuhause Kiwi zu pflanzen?

Bis eine selbst gezogene Kiwi-Pflanze aus einem Samen das erste Mal Früchte trägt, dauert es zwischen sechs und zehn Jahren. Somit empfiehlt es sich, direkt auf Jungpflanzen zurückzugreifen, die es im Fachhandel oder Internet zu kaufen gibt. Denn eine Jungpflanze trägt bereits nach zwei bis vier Jahren die ersten verzehrfertigen Kiwis. Pflanzen Sie den exotischen Neuzugang am besten im Frühjahr ab frühestens März, sodass die Kiwi die erste Wärme des Jahres bereits genießen kann.

Achten Sie beim Kauf auf ein Bio-Siegel, denn dadurch ist gewährleistet, dass es sich hierbei nicht um Hybridsorten handelt, die mit biotechnologischen Verfahren gezüchtet worden sind. Biologisch erzeugte Kiwi-Pflanzen bieten zudem den Vorteil, dass bei der Aufzucht keine Fungizide und chemischen Düngemittel verwendet werden dürfen. Darüber hinaus sind Bio-Pflanzen und -Saatgut samenfest. Das bedeutet, dass Sie die Samen der gezüchteten Pflanze weiter verwenden und die Frucht somit selbst vermehren können.

Kiwi-Pflanzen sind entweder männlicher oder weiblicher Natur. Durch die natürliche Bestäubung bildet letztlich die weibliche Pflanze die Früchte aus. Folglich benötigen Sie mindestens eine Pflanze jeder Art, um die Sonnenfrucht selbst zu züchten. Achten Sie bei der Positionierung der Pflanzen darauf, dass diese möglichst nah beieinander stehen, um eine erfolgreiche Übertragung der Pollen zu ermöglichen. Haben Sie nicht so viel Platz zu Hause? Dann greifen Sie zu sogenannten zweihäusigen Kiwi-Pflanzen, welche sich selbst befruchten können.

Mini-Kiwis zählen zu den leichter zu züchtenden Kiwi-Sorten und sind zudem stärker gegen Kälte gewappnet. Ein weiterer Vorteil: Lästiges Schälen ist nicht mehr nötig – Sie können die kleinen Kiwi-Beeren samt Schale verzehren.

Übersicht Sortenauswahl:

  • Wählen Sie eine Jungpflanze mit Bio-Siegel, denn so erhalten Sie samenfeste Früchte bereits nach wenigen Jahren.
  • Pflanzen Sie männliche und weibliche Pflanzen nah beieinander, um eine optimale Bestäubung zu ermöglichen.
  • Neuere Züchtungen ermöglichen eine Selbstbestäubung der Kiwi-Pflanze. Achten Sie hierfür auf den Begriff „zweihäusig“.
  • Wählen Sie im besten Falle winterharte Pflanzen wie die Mini-Kiwi aus.

Worauf ist beim Pflanzen von Kiwi zu achten?

Die Kiwi ist eine Sonnenanbeterin. Wählen Sie folglich einen sonnigen Standort mit wenig Wind. Im Sommer können Sie die prachtvollen Blüten an der weiblichen oder zweihäusigen Pflanze betrachten. Aus diesen Blüten entstehen später die Kiwi-Früchte. Da die exotische Frucht eher dem warmen Wetter zugeneigt ist, sollten Sie darauf achten, die Kiwi-Pflanzen frostfrei zu positionieren. Haben Sie die Pflanze in einem Topf angepflanzt? Dann bieten sich isolierende Materialien wie Jutematten oder wärmendes Winter-Fleece zur Ummantelung des Kübels an. Oder Sie schaffen sich ein exotisches Flair im Winter und stellen Ihre Kiwi-Pflanzen bis zum Frühjahr in den Innenraum. Sofern Sie die Kiwi im Boden eingepflanzt haben, bedecken Sie diesen am besten mit Tannengrün oder Mulch. 

Die Ernte der Kiwi-Pflanzen erfolgt im Herbst, spätestens nach dem ersten Frost sollten Sie die Früchte jedoch pflücken und genießen. Die Kiwi ist eine „nachreifende“ Frucht. Das heißt, dass Sie noch leicht unreife Früchte ohne Probleme bei Raumtemperatur lagern können, bis diese ihre Genussreife nach circa drei bis vier Wochen von selbst erreichen.

Ein paar Kiwis auf einer Holzplatte.

Am wohlsten fühlt sich die Kiwi-Pflanze an einem sonnigen Standort mit wenig Wind.

Übersicht Standortwahl:

  • Kiwi-Pflanzen bevorzugen einen sonnigen und windgeschützten Standort.
  • Stellen Sie Rankhilfen bereit, an denen Ihre Kiwi-Pflanzen sich festhalten können.
  • Frei gepflanzte Kiwi-Pflanzen sollten im Winter vor Kälte geschützt werden durch Mulch oder Tannenzweige.
  • Im Topf angebaute Pflanzen können Sie bis zum Frühjahr in den Innenraum zur Überwinterung stellen.

Pflege Ihrer Kiwi-Pflanzen

Ihre Kiwi-Pflanzen sollten Sie das erste Mal im Alter von drei Jahren im Spätsommer zurückschneiden, sodass ein erneutes Wachstum angeregt wird. Dieser Schnitt hilft dabei, das Wachstum der Pflanze in die Breite auszurichten. In den darauffolgenden Frühjahrsmonaten können Sie zudem einen Rückschnitt der alten Fruchttriebe vornehmen. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie die Sonnenfrucht nicht zu stark zurück schneiden und immer ein paar Blätter an der Pflanze belassen.

Kiwis bevorzugen einen gleichmäßig feuchten Boden. Wässern Sie ihre Pflanzen somit regelmäßig – vor allem in den Sommermonaten sollte der Boden nicht austrocknen! Düngemittel können Sie sich vor allem in den ersten Jahren sparen, wo noch keine Früchte wachsen, und sich an dem natürlichen Wachstum der exotischen Frucht erfreuen. Sobald die Pflanze beginnt Blüten auszubilden, können Sie einen Bio-Beerendünger verwenden.

Kiwi pflanzen: Übersicht Pflege

  • Kiwi-Pflanzen sollten frühestens nach drei Jahren das erste Mal geschnitten werden.
  • Im Frühjahr können Sie alte Fruchttriebe zurückschneiden.
  • Im Spätsommer erfolgt der Rückschnitt vertikaler Triebe, um ein optimales Breitenwachstum zu erreichen.
  • Eine Düngung ist erst notwendig, wenn Ihre Kiwi-Pflanzen das erste Mal Früchte tragen.

Vitamine und Nährstoffe der Sonnenfrucht

Die süß-sauer schmeckenden Kiwi-Früchte enthalten durchschnittlich 71 mg Vitamin C pro 100 g. Drei Früchte können somit Ihren Tagesbedarf an Vitamin C decken. Sie enthält sogar mehr Vitamin C als die beliebten Vitamin-C-Früchte Zitrone oder Orangen. In der Schale stecken zudem Ballaststoffe – diese können Sie sich im Falle einer Bio-Frucht zunutze machen, indem Sie Ihre Kiwi mit Schale essen. Das braucht bestimmt etwas Gewöhnung. Wer vor der pelzigen Struktur der Schale der grünen Frucht noch zurückschreckt, kann mit der glatten Schale der goldenen Variante starten.

Eine übergeordnete Auswertung klinischer Studien, die sich mit der Kiwi-Frucht im Zusammenhang mit Verdauungsbeschwerden beschäftigte, zeigte, dass die Kiwi signifikant positive Effekte auf den oberen Verdauungstrakt haben kann und Symptome wie Schmerzen und Verstopfung potenziell lindern kann. Weitere Untersuchungen sind jedoch nötig, um konkrete Wirkungsmechanismen zu identifizieren.

Bild einer grünen Bowl, garniert mit Kiwi, Gurke und Samen.

Durch ihren hohen Gehalt an Vitamin C eignet sich die Kiwi optimal als gesunde Ergänzung in Ihrem Frühstück.

Überblick der Vitamine und Nährstoffe:

  • Kiwis enthalten 71 mg Vitamin C auf 100 g Frucht. Beim Verzehr von drei Früchten decken Sie bereits Ihren Tagesbedarf an Vitamin C.
  • Die Schale der Frucht enthält Ballaststoffe; die Schale von Bio-Früchten lässt sich problemlos nach dem Waschen verzehren.
  • In klinischen Studien wurde festgestellt, dass Kiwis sich positiv auf Verdauungsbeschwerden im oberen Magen-Darm-Trakt auswirken können.

Verwendung von Kiwi

In der Küche kann die Kiwi vielseitig eingesetzt werden. Sie schmeckt pur, im Obstsalat, in Shakes, als fruchtiges Püree oder in Kuchen. Möchten Sie die Kiwi pur essen, so schneiden Sie diese einfach in der Mitte durch und löffeln die beiden Hälften aus. Oder sie „filetieren“ die Kiwi und schneiden sie in Scheiben.

Kiwi Lagerung

Kiwis sind sehr gut für die Lagerung im Kühlschrank oder Gefrierfach geeignet. So ist die Kiwi in Ihrem Liebherr-Kühlschrank bis zu 32 Tage lang haltbar und im BioFresh Fruit & Vegetable-Safe sogar bis zu 80 Tagen (je nach Reifegrad). Achtung: Druckstellen vermindern die Haltbarkeit. Zudem können Sie die Sonnenfrucht bedenkenlos bis zu 12 Monate lang eingefroren werden. Beachten Sie aber: Kiwis sind sehr wasserhaltig, somit sind diese nach dem Auftauen geschmacklich absolut einwandfrei, jedoch verliert die Frucht die feste Konsistenz. Daher bietet es sich an, die Frucht püriert einzufrieren, denn nach dem Auftauen kann das Fruchtmus vielseitig verwendet werden, z.B. zur Herstellung von Smoothies und Cocktails, zum Kochen von Marmelade oder z.B. als Dessertsauce.

Schnellinfo Lagerung:

  • Kiwis sind in Ihrem BioFresh Fruit & Vegetable-Safe bis zu 80 Tage haltbar.
  • Kiwis lassen sich zur langfristigen Lagerung ebenso gut bis zu 8 Monate einfrieren.
  • Aufgrund des hohen Wassergehaltes ist es sinnvoll, die Frucht in pürierter Form einzufrieren. So sind sie direkt für den Smoothie oder eine Frühstücks-Bowl griffbereit.

 

*Sämtliche Angaben sind Richtwerte und hängen im Einzelfall von der Sorte bzw. der sachgerechten Lagerung ohne Unterbrechung der Kühlkette von der Ernte/Herstellung bis zum Liebherr-Gerät ab. Bei Lebensmitteln mit Angabe zur Mindesthaltbarkeit gilt immer das auf der Verpackung angegebene Datum.