Im 16. Jahrhundert entdeckten Adlige in Europa die orangefarbene Zitrusfrucht und verliebten sich in sie. So bauten sie für Orangenbäume auf ihren Anwesen ganze Gebäude: die Orangerien. Noch heute gibt es in vielen Schlossgärten solche prächtigen Gebäude – auch wenn hier schon lange keine Orangen mehr angebaut werden. Stattdessen werden die Früchte heute importiert. Alles über die Herkunft, Lagerung und Verwendung der Zitrusfrüchte erfahren Sie in unserem Beitrag.

Orangen lieben es warm – das gilt allgemein für alle Zitrusfrüchte. Ihre Heimat ist vermutlich China, wie auch das Synonym für die Orange – Apfelsine – suggeriert. „Apfelsine“ bedeutet nämlich so viel wie „Apfel aus China“. Der Legende nach waren es Seefahrer im 16. Jahrhundert, die die Frucht aus Asien nach Europa brachten.

Orangen: wahre Vitamin-C-Bomben

Die Seefahrer des Zeitalters der Entdeckungen hatten eine ganz besondere Beziehung zu Orangen sowie anderen Zitrusfrüchten. Unter den Seefahrern grassierte seinerzeit eine schlimme Erkrankung, die häufig mit dem Tod endete. Erst im 18. Jahrhundert wurde die Ursache für die Krankheit Skorbut bekannt: Die einseitige Ernährung auf See führte zu einer Mangelernährung. Die zu geringe Vitamin-C-Aufnahme verursachte nach einigen Wochen schwere Mangelerscheinungen, die häufig zum Tod führte. Abhilfe schafften Zitrusfrüchte, die durch ihren hohen Vitamin-C-Gehalt die beste Medizin gegen Skorbut waren und immer noch sind.

Winter- und Sommerorangen – worin liegt der Unterschied?

Orange ist nicht gleich Orange: Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Sorten, unter denen die Sorte „Valencia“ die beliebteste ist. Wie der Name schon vermuten lässt, ist die Region um die spanische Küstenstadt Valencia das Zentrum des Orangenanbaus. Die Sorte „Valencia“ ist eine Winterorange, was bedeutet, dass sie von November bis Mai auf dem Markt verfügbar ist.

Sommerorangen hingegen stammen von der Südhalbkugel, beispielsweise aus Südafrika oder Brasilien. Da wir jedoch Winterorangen aufgrund ihrer Süße und Saftigkeit den Sommerfrüchten vorziehen, ist der Winter die beste Jahreszeit für den Orangengenuss.

Orangen am Baum

Winterorangen sind süßer und saftiger als Sommerorangen. Welche Sorte präferieren Sie?

Zitrusfrüchte: Es gibt mehr, als nur Orangen

Orangen, Mandarinen, Pampelmusen, Limetten, Zitronen und Kumquats: Sie alle haben eines gemein – sie sind Zitrusfrüchte. Die Mandarinen, die wir zur Weihnachtszeit so lieben, umfassen auch die Clementinen und Satsumas. Zur Gruppe der Pampelmusen zählt man die Grapefruits – als Ergänzung zu Orangen lassen sie einen frischgepressten Saft besonders ausgewogen schmecken.

Übrigens: Wussten Sie schon, dass die Zitrusfrüchte zu den Beeren zählen? Genauer gesagt lassen sich viele Zitrusfrüchte als Panzerbeeren bezeichnen. Dies liegt an der ledrigen Schale, welche die Beerenfrucht umgibt.

Flatlay mit Orangen, Zitronen, Grapefruit und Kumquat

Orangen gehören zu den Zitrusfrüchten und haben damit viele verwandte Obstsorten.

Orangen richtig lagern

Generell gilt, dass Zitrusfrüchte keine allzu kalten Temperaturen vertragen. Immerhin stammen sie stets aus warmen Gefilden und sind tropische Bedingungen gewöhnt. Das kühle BioFresh-Fach eignet sich daher nicht für ihre Lagerung. Zu warm sollte es aber auch nicht werden. Unsere Empfehlung lautet daher: Lagern Sie Orangen offen in Ihrem Kühlschrank von Liebherr, dann halten sie sich getrost mehrere Wochen.

Große Orangen halten sich übrigens tendenziell länger als kleinere Früchte. Wenn die Schale schrumpelig wird, dann ist dies ein Zeichen für Austrocknung – verbrauchen Sie die Früchte dann unmittelbar. Eine Möglichkeit ist natürlich auch das Einfrieren. Dazu können Sie die Orange schälen, zerteilen und in Gefrierbeutel geben. Alternativ dazu lässt sich das Fruchtfleisch gut pürieren oder die Frucht auspressen und als Saft einfrieren.

Orangen – eine bittere Angelegenheit?

Je nach gewählter Sorte sind Zitrusfrüchte teilweise ganz schön bitter. Von der Grapefruit ist man das schon gewohnt, aber auch manche Orangensorten lassen die Geschmacksnerven verrückt spielen. Bitterorangen, auch Pomeranzen genannt, machen ihrem Namen alle Ehre: Ihr bitterer Geschmack sorgt dafür, dass man sie roh wohl kaum verzehren würden. Als Orangenmarmelade mit der doppelten Menge Zucker schmeckt jedoch auch die Pomeranze vorzüglich.

Auch süße Orangensorten, wie z. B. Navel, Valencia oder Jaffa können bitter schmecken, wenn ihre Schalen mitverarbeitet werden. Gesundheitsschädlich ist das absolut nicht, ganz im Gegenteil: Bitterstoffe in Zitrusfrüchten haben nämlich eine Reihe gesundheitsförderlicher Wirkungen. Wem der bittere Beigeschmack jedoch ganz und gar nicht zusagt, der sollte darauf verzichten, die Schalen mitzuverarbeiten.

Behandelte Orangenschalen – was tun?

Bei Verwendung der Orangenschalen sollten Sie nur Bio-Orangen kaufen, denn bei konventionell angebauten Orangen sind die Schalen meist Pestizid-belastet, was gesundheitsschädliche Effekte mit sich führen kann. Übrigens bedeutet der Hinweis „unbehandelt“ nicht zwangsläufig, dass keine Pestizide eingesetzt wurden. Der Hinweis bezieht sich lediglich auf die Zeit nach der Ernte – nicht aber auf den Anbau der Früchte. Bei Bio-Früchten gibt es hingegen auch für den Anbau Verbote der Pestizidbehandlung.

Person, die eine Orange schält.

Bei konventionell angebauten Orangen ist die Schale meistens Pestizid-belastet. Daher sollten Sie auf Bio-Orangen zurückgreifen.

Orangen werden häufig mit einer Wachsschicht überzogen, um die Haltbarkeit der Früchte zu verlängern. Häufig werden im Zuge dessen auch Konservierungsmittel zugegeben. Wenn Sie zu solchen Früchten greifen, sollten Sie also immer großen Wert darauf legen, die Orangen mit heißem Wasser zu waschen, um das Wachs zu lösen. Mit einem Tuch oder einer Bürste lassen sich dann Rückstände leichter entfernen. Nachdem man das Wachs entfernt hat, ist auch seine Schutzfunktion (z. B. vor Schimmel) dahin – also verwenden Sie die Früchte dann am besten zeitnah.