In den letzten Jahren wurden viele Optionen neu entwickelt oder wiederentdeckt, die Frischhaltefolie, Aluminiumfolie und Gefrierbeutel ersetzen sollen. Eine der Alternativen ist das Bienenwachstuch. Wie Sie Bienenwachstücher selbst herstellen können, welche weitere Möglichkeiten es gibt und für welches Lebensmittel wir Ihnen welchen Lagerort empfehlen, erfahren Sie hier.

Einsatzmöglichkeiten des Bienenwachstuchs

Ein Bienenwachstuch eignet sich gut für die Lagerung aller pflanzlicher Lebensmittel. Für tierische Lebensmittel und vor allem für rohes Fleisch oder rohen Fisch sind Bienenwachstücher jedoch nur bedingt einsetzbar. Das liegt daran, dass Sie das Tuch nicht mit heißem Wasser reinigen können, da sich das Wachs sonst lösen würde. Das ist auch der Grund, wieso Lebensmittel nie zu heiß mit den Tüchern in Kontakt kommen, da das Wachs sonst gegebenenfalls schmilzt und auf das Lebensmittel über geht.

Der Vorteil des Bienenwachstuchs: Bienenwachs besteht aus vielen verschiedenen Inhaltsstoffen, darunter Blütenpollenanteile und Propolis. Letzterer verleiht dem Wachs seine natürliche antibakterielle Wirkung. Diese ist für die Lagerung von Lebensmitteln natürlich optimal. Wenn Sie das Wachstuch lieber vegan gestalten, können Sie zum Beispiel Sojawachs statt Bienenwachs nutzen. Um auch hier einen antibakteriellen Effekt zu erzielen, sollten Sie etwas Kokosöl hinzugeben. Da die Wachstücher im Einzelhandel recht kostspielig sind, zeigen wir Ihnen hier, wie Sie diese ganz einfach selbst herstellen können.

Frau, die frische Kräuter in ein Bienenwachstuch einpackt.

Wachstücher eignen sich hervorragend für die Lagerung pflanzlicher Lebensmittel.

Bienenwachstücher selbst machen

Um Bienenwachstücher oder vegane Wachstücher aus Sojawachs herzustellen, benötigen Sie folgende Zutaten und Hilfsmittel:

  • Alte, gut erhaltene Stoffreste (am besten aus Bio-Baumwolle)
  • Bienenwachs oder Sojawachs
  • Etwas Kokosöl
  • Eine Schere, am besten eine Zick-Zack-Schere, da so die Stoffränder nicht ausfransen
  • Bügeleisen, Backofen oder Kochtopf
  • Gegebenenfalls einen Pinsel
Bienenwachstücher mit Blättermotiv auf einem Holzbrett mit Gurke.

Je nach Stoffreste-Auswahl können die Wachstücher ein optisches Highlight im Kühlschrank sein.

Drei Möglichkeiten, Bienenwachstücher selbst herzustellen

Bienenwachstücher können Sie ganz unkompliziert selbst herstellen. Hierbei gibt es drei unterschiedliche Optionen:

  • Mit dem Bügeleisen (Wachs immer mit Backpapier abdecken)
  • Im Backofen (5 min bei 85 °C Ober-Unterhitze)
  • Im Kochtopf (vor allem bei der Herstellung vieler Tücher sinnvoll)

Schneiden Sie zunächst die Stoffreste in der gewünschten Größe zu. Für ein 25 x 25 cm großes Stück Stoff benötigen Sie anschließend rund 25 g Bienenwachs und 5 ml Kokosöl. Wenn Sie Sojawachs nutzen, geben Sie etwas mehr Kokosöl hinzu, um die antibakterielle Wirkung sicherzustellen.

Für die Variante mit dem Bügeleisen legen Sie zunächst Ihr Stück Stoff auf ein Backpapier. Auf das Stoffstück geben Sie das Wachs und das Öl. Da das Wachs normalerweise in kleinen, festen Tropfen erhältlich ist, lässt sich die Menge gut auf dem Stoff verteilen. Legen Sie nun eine zweite Schicht Backpapier auf das Wachs. Auf dieser letzten Schicht setzen Sie nun das Bügeleisen an und bügeln so lange, bis sich das ganze Wachs verteilt hat und in den Stoff eingezogen ist.

Für die Variante im Backofen legen sie ein Stück Stoff auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Darauf geben Sie wieder Wachs und Öl. Nun können Sie alles bei 85 °C Ober-Unter-Hitze rund 5 min backen. Das Wachs sollte dann verlaufen sein. Bei Bedarf können Sie es mit einem Pinsel noch etwas verteilen. Nun lassen Sie das Tuch erkalten und können überprüfen, ob sich das Wachs gut verteilt hat und eigezogen ist.

Für die Variante mit dem Kochtopf erhitzen Sie am besten direkt eine größere Wachs-Öl-Mischung für mehrere Bienenwachstücher. Ist das Wachs flüssig, können Sie nacheinander Ihre Stoffe in Wachs tauchen und anschließend trocknen lassen.

Weitere Alternativen zu Frischhaltefolie

Neben Wachstüchern gibt es natürlich noch weitere Alternativen zur Frischhalte- oder Alufolie, um eigene Lebensmittel umweltfreundlich zu lagern. Zum einen können Sie alle Lebensmittel in Kunststoff-, Metall- oder Glasvorratsdosen in Ihrem Liebherr-Einbau-Kühlschrank lagern. Vor allem fertig zubereitete Mahlzeiten, die Tomaten oder andere färbende Lebensmittel, wie Curry oder Rote Bete enthalten, sollten Sie besser nicht in Plastikdosen aufbewahren, da diese häufig die Farbe annehmen.

Eine ganz einfache Variante ist es, die Lebensmittel in eine Schüssel zu geben und mit einem Teller abzudecken. Diese Alternative bietet sich auch an, wenn mal wieder nicht der passende Deckel zur Dose gefunden wird oder Sie keine passenden Dosen mehr zuhause haben. Auch Marmeladengläser können in diesem Fall Abhilfe verschaffen. Nachdem dessen Inhalt verzehrt wurde und sie einmal in der Spülmaschine waren oder heiß ausgewaschen wurden, können Sie diese für die weitere Lagerung von anderen Lebensmitteln nutzen. Besonders größere Gläser, zum Beispiel von Apfelmus, eignen sich gut für die Aufbewahrung trockener Linsen, Couscous oder Quinoa.

Verschiedene Aufbewahrungsbehälter aus Glas gefüllt mit trockenen Lebensmitteln.

Ausgewaschene Gläser von Marmeladen oder Apfelmus eignen sich zur Lagerung trockener Lebensmittel.

Um offene Joghurtgläser oder -becher abzudecken, die keinen Deckel mehr haben, eignen sich wieder verwendbare Silikondeckel. Diese sind nach jeder Nutzung gründlich auszuwaschen, anschließend können Sie diese aber wieder flexibel einsetzen.

Einfrieren ohne Plastik

Ja, auch gefüllte Gläser oder Glasdosen können Sie einfrieren. Achten Sie lediglich darauf, dass die Gefäße höchstens zu Dreivierteln gefüllt sind. Brötchen oder Brote, die Sie einfrieren möchten, können Sie über einen kürzeren Zeitraum auch einfach in der Brötchentüte vom Bäcker einfrieren. Eine weitere Möglichkeit bietet sonst der Einsatz eines Baumwollbeutels. Ein letzter Trick fürs Einfrieren: Frieren Sie frische Kräuter einzeln oder als Mischung portionsweise in Eiswürfelbehältern ein. Wichtig ist, dass Sie Eiswürfelbehälter mit Deckel nutzen, um Gefrierbrand zu vermeiden. Die gehackten Kräuter lediglich mit etwas Wasser, direkt mit Öl oder als Kräuterbutter in den Formen einfrieren und nach Bedarf auftauen.

Einige weitere Alternativen zum Gefrierbeutel finden Sie in unserem Artikel zum Thema Einfrieren ohne Plastik.

Schnellinfo einfrieren ohne Plastik:

  • Brote und Brötchen in der Bäckertüte oder einem Bio-Baumwollbeutel lagern
  • Frische Kräuter können mit Wasser, Öl oder Butter in Eiswürfelformen eingefroren werden