Grillen. Man bezeichnet es als den Lieblingssport der Deutschen im Sommer. Steigen die Temperaturen findet man überall in Parks und Gärten viele Hobbygriller, die vom Picknickgrill bis hin zum Hightech-BBQ-Gerät alles dabei haben. Worin sich die verschiedenen Grillarten unterscheiden und wie man so richtig gut grillt erfahren Sie in unserem Beitrag.
Am Anfang war der Grill
Der Anfang eines guten Grillabends beginnt mit dem perfekten Grill. Doch wie findet man diesen? Da Geschmäcker bekanntlich verschieden sind, ist auch die Frage des perfekten Grills eine Sache der persönlichen Vorlieben. Generell wird zwischen Kontakt- und Strahlungsgrillgeräten unterschieden.
Bei einem Kontaktgrill werden Bratwürstchen, Steak und Co. direkt auf die Heizfläche gelegt. Das Grillgut erhält nun Wärme durch beheizte Platten oder Gitter aus beschichtetem Aluminium, Stein oder Gusseisen. Vorteilhaft am Kontaktgrillen ist die sehr individuelle Temperatureinstellung, die von 50 °C zum Warmhalten bis zu 380 °C für das scharfe Anbraten reicht.
Beim Strahlungsgrill wiederum gelangt die Wärme über glühende Heizkohle, Elektro- oder Gasstrahlungsheizkörper auf die Lebensmittel. Durch die hohen Temperaturen an der Oberfläche des Grillguts entsteht schnell eine Kruste und viele Aromastoffe intensivieren sich. Zudem sorgt beim Holzkohlegrill die Rauchentwicklung für besonders charakteristische Raucharomen. Elektro- und Gasgrills haben hier allerdings auch einen klaren Vorteil: Sie räuchern die Nachbarn nicht ein und können daher auch für Stadtwohnungen mit kleinem Garten oder Balkon interessant sein.
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Smoker und einem Lavagrill?
In der Welt der Hobby-Griller kursieren viele Trendbegriffe. Da ist zum Beispiel der BBQ-Smoker. Wie der Name schon vermuten lässt, garen die Fleischstücke in diesem typisch amerikanischen Grill in heißem Rauch. Dafür wird häufig sehr fetthaltiges Fleisch verwendet, wie beispielsweise Spareribs. Bei dieser Garmethode entsteht ein sehr charakteristisches Raucharoma. Der größte Unterschied zum Grillen besteht darin, dass das Fleisch nicht direkt über der heißen Glut liegt. Dadurch ist die Zubereitungszeit deutlich länger als etwa beim Grillen auf einem Holzkohlegrill. Für das Grillgut ist diese Art des Grillens jedoch viel schonender, weshalb Fleisch aus dem Smoker auch besonders zart ist.
Ein weiterer Trend sind Lavasteingrills. Hierbei handelt es sich um einen Kontaktgrill, bei dem eine Lavasteinplatte durch Gas oder Strom aufgeheizt wird. Im Gegensatz zum Smoker entsteht dabei jedoch kein Rauch, weshalb sich die Benutzung für die Terrasse oder den Campingplatz eignet.
Wofür Sie sich entscheiden hängt ganz von Ihren Bedürfnissen und Wünschen ab. Haben Sie viele Nachbarn? Möchten Sie gerne an öffentlichen Orten grillen? Oder nur auf dem eigenen Balkon? Soll ihr Grillgut eine Rauchnote haben? Am besten lassen sie sich vor dem Kauf Ihres perfekten Grills vom Experten im Fachhandel beraten.
Und welches Fleisch eignet sich am besten?
In Deutschland besonders beliebt zum Grillen ist Fleisch vom Rind und Schwein sowie Geflügel. Dies reicht von der klassischen Bratwurst über den Schweinenacken bis hin zu der leichteren Putenbrust.
Beim Fleischeinkauf lohnt es sich, auf Folgendes zu achten: Rind sollte kräftig rot gefärbt sein, Schwein gleichmäßig rosa und Geflügel fleischfarben, aber nicht zu weiß. Dabei empfiehlt es sich, kein vormariniertes Fleisch zu kaufen, da Qualität und Alter in diesem Fall weniger gut erkennbar sind. Wer sein Fleisch mit mehr als Salz und Pfeffer würzen möchte, kann zuhause im Handumdrehen selbst eine einfache Marinade herstellen. Bestreichen Sie dafür Ihr Fleisch mit ein wenig Olivenöl gemischt mit Zitronensaft und Rotweinessig. Zum Würzen eignen sich frische Kräuter, Knoblauch oder Pfeffer. Marinieren Sie das Fleisch und lassen Sie es unter regelmäßigem Wenden mehrere Stunden ruhen. Weitere Marinade-Ideen finden Sie in unserem Beitrag zum Marinieren von Fleisch. Kleiner Tipp: Das Fleisch erst nach dem Grillen salzen, da es sonst trocken werden könnte.
Bis es los geht mit dem Grillen lagern Sie Ihr Fleisch am besten gut abgedeckt oder verpackt im BioFresh DrySafe. Bei Temperaturen von knapp über 0 °C und wenig Luftfeuchtigkeit halten sich die meisten Fleischprodukte einige Tage.
Gepökelte Fleischwaren wie Kasseler, Schinken oder Speck sollten übrigens nicht gegrillt werden. Hier können sich durch das zugesetzte Nitritpökelsalz gesundheitsschädliche Nitrosamine bilden.
Neben den Fleischprodukten bietet sich aber auch Fisch zum Grillen an. Besonders empfehlenswert sind Hering, Forelle und Lachs. Darüber hinaus eignen sich natürlich auch Gemüse und einige Käsesorten für den Grill, sodass auch Vegetarier auf ihre Kosten kommen. Wer es gerne vegetarisch mag kann sich in unserem Beitrag zum vegetarisch Grillen weitere leckere Tipps holen.
Gut gekühlt auf den Grill
Sind alle Zutaten eingekauft und steht der heiße Grill bereit, geht es endlich ran an den Grill. Das Grillgut, insbesondere die Fleischprodukte, sollten möglichst schnell vom Kühlschrank auf den Grill wandern, um zu vermeiden, dass sich unerwünschte Bakterien vermehren. Das ist zu Hause im Garten meist leicht realisierbar, könnte allerdings im Park zu einigen Schwierigkeiten führen. Lohnenswert ist es deshalb, eine Kühltasche oder mobile Kühltruhe mit Kälteakkus zu nutzen. So können Sie sich nicht nur an sicheren Lebensmitteln, sondern auch an erfrischenden Getränken für den Sommerabend erfreuen. Weitere Tipps zur Fleischlagerung erhalten Sie zudem in unserem Beitrag zur richtigen Aufbewahrung von Fleischprodukte.
Jetzt geht es endlich an den Grill!
Bei der Zubereitung des Fleisches auf dem Grill sollten Sie beachten, dass austretender Fleischsaft und Fett bei der Verbrennung gesundheitsschädliche Stoffe bilden können. Diese entstehen nicht nur auf dem klassischen Holzkohlegrill, sondern auch auf dem Elektrogrill. Durch vorheriges Abtropfen des Fleisches sowie einem Garen nicht direkt über der Glut können Sie die gesundheitsschädlichen Stoffe reduzieren. Zum Beispiel können Sie dazu Aluminiumschalen unter das Fleisch legen.
Als kleine Faustregel kann man sich merken, dass ein 2,5 cm dickes Rindersteak von jeder Seite vier Minuten gegrillt werden sollte, um ein halb durchgebratenes („medium“) Fleischstück zu erhalten. Bei einem Schweinsteak vom gleichen Format sollte jeweils fünf Minuten gegrillt werden.