Das herb bis bitter schmeckende Wintergemüse bietet eine vitaminreiche Abwechslung auf dem Speiseplan der kalten Monate. Das der wandelbare Chicorée, auch belgische Endivie genannt, roh, gedünstet, gekocht oder angebraten ein Genuss sein kann, ist den meisten von uns bekannt.
Entstehungsgeschichten rund um den Chicorée gibt es in vielen Varianten, doch alle gehen ins Belgien des 19. Jahrhunderts zurück. Denn der genießbare Chicorée wie wir ihn heute kennen hat einen aufwendigen Wachstumsprozess, der erst einmal entdeckt werden musste. Er stammt ursprünglich von der Wegwarte, eine blaue Blume am Rande unserer Felder, ab. Deren Wurzel treibt unter Lichtausschluss Sprossen aus, welche wir letztlich als Chicorée kennen. Da die belgische Endivie es kühl und dunkel mag wird sie heutzutage meist in speziellen von Nährlösung umfassenden Treibbehältern gezüchtet.
Zwar findet man Chicorée mittlerweile das ganze Jahr über in unseren Supermärkten, doch Hauptsaison hat er von November bis April. Die größten Produktionsländer sind Frankreich, Holland und natürlich Belgien, in dessen Küche der Chicorée nicht wegzudenken ist.
So lecker und vielfältig ist Chicorée
Chicorée kann in vielerlei Varianten verzehrt werden. Er wird oft in Verbindung mit Obst oder Sahne gegessen, da diese den passenden Kontrast zu seinem herben Geschmack bilden. Ob in einem Auflauf zusammen mit Schinken und Kartoffeln oder roh in Form eines Salats kombiniert mit Nüssen und Obst, ist Chicorée stets ein echter Leckerbissen. Die heutigen Sorten sind übrigens nicht mehr so bitter, daher muss man den kegelförmigen Kern an der Wurzel nicht zwingend herausschneiden.
Wie Chicorée in den Kaffee kommt
Bereits seit dem 17. Jahrhundert wird aus der Wurzel der Wegwarte Kaffee gemacht. Durch Rösten erhält man einen koffeinfreien Ersatz, der besonders in Zeiten von Kaffee-Knappheit großen Anklang fand. Heutzutage hat er besonders in Frankreich, Belgien und im Süden der USA, wo er als „New Orleans style coffee“ bekannt ist, seine Fangemeinde. In den deutschen Supermärkten findet man die Wurzel beispielsweise immer noch als Bestandteil im „Caro-Kaffee“.
Und für alle die es nicht ganz so bitter mögen, haben wir noch einen Tipp: Chicorée gibt es auch mit roten Blattspitzen. Diese Sorte ist aus einer Kreuzung durch zwei Radicchio-Typen entstanden und schmeckt um einiges milder.
Tipps zum Kauf und zur Lagerung von Chicorée
Entscheidend für die Qualität der Belgischen Endivie ist ihre Färbung. Der Chicorée sollte weiß mit gelben Blattspitzen sein, ist das Blattende grün so schmeckt er bitter. Grund hierfür ist die Lichteinwirkung während des Wachstumsprozesses, denn der Chicorée mag es am liebsten dunkel. Lagern Sie den Chicorée nach dem Kauf im Kühlschrank. Im normalen Kühlteil hält er Ihnen bis zu 14 Tage lang frisch. Und für noch längere Frische sorgt der BioFresh-Safe von Liebherr, darin bleibt der Chirorée sogar bis zu 27 Tage frisch.
Vitaminreiches Wintergemüse
Zwar ist Chicorée an sich energiearm, doch hat er einen hohen Anteil an Carotin und Kalium. Somit wirkt er für unseren Körper gerade während der kalten Winterzeit wie eine Vitaminbombe. Über Carotin freuen sich besonders unsere Augen, Kalium ist für die Funktionsfähigkeit aller Zellen, vor allem von Muskeln und Nerven sehr wichtig. Außerdem sind die in ihm enthaltenen Bitterstoffe (Intybine) für den Stoffwechsel und die Verdauung förderlich.