Um die Erbse ranken sich viele Mythen und Märchen. Im 1837 erschienenen „Die Prinzessin auf der Erbse“ steht das kleine Gemüse sogar im Mittelpunkt des Geschehens. Wir verraten Ihnen alle Fakten und Tipps rund um das kleine runde Powergemüse, das sich noch heute großer Beliebtheit erfreut.

Schon der Sonnenkönig soll Erbsen geliebt haben

Ursprünglich aus Vorderasien stammend hat die Erbse nachweislich im 12. Jahrhundert den Weg nach Europa geschafft. Das Gemüse war sogar „hoffähig“: Sonnenkönig Ludwig XIV. soll vernarrt in die kleinen runden Erbsen gewesen sein.

Erbsen kommen ursprünglich aus Anatolien und sind seit Jahrtausenden eine wichtige Nutzpflanze

Unterschiedliche Sorten und ihre Merkmale

Erbsen gehören wie auch Bohnen und Linsen zu den Hülsenfrüchten. Erbsen selbst sind nochmals in die drei bei uns verbreiteten Sorten zu unterscheiden:

  • Pal- und Schalerbsen: Bei dieser Sorte kann lediglich das Erbsenkorn verzehrt werden, dieses hat ein glattes und rundes Erscheinungsbild. Die Kohlenhydrate sind in Form von Stärke vorhanden. Daher schmecken die Pal- und Schalerbsen etwas mehlig.
  • Markerbsen: Auch bei dieser Erbsenart kann lediglich das innere Korn verzehrt werden, dieses scheint mehr oder weniger stark runzelig. Die Kohlenhydrate sind hier in Form von Zucker zu finden, was den süßlichen Geschmack zu verantworten hat.
  • Zuckererbsen: Hier ist nochmals zwischen Kaiserschoten mit dünnen, flachen Hülsen und Knackerbsen mit runden, dickfleischigen Hüllen zu unterscheiden. Die Zuckererbsen können aufgrund der fehlenden ungenießbaren Pergamentschicht an der Innenwand der Hülse im Ganzen verspeist werden. Sie haben ein erst gering entwickeltes Korn und einen hohen Zuckergehalt.

Wer es eher exotisch mag, der findet auch Erbsenarten mit gelben, blauen, bräunlichen oder sogar schwarzen Hülsen.

Großteil der deutschen Erbsen wird konserviert oder tiefgefroren

Von Juni bis Anfang Oktober haben die Erbsen bei uns in Deutschland Saison. Doch in unseren Supermärkten sind bereits ab Dezember frische Erbsen aus Ägypten und ab April aus Italien, Frankreich und den Niederlande zu finden. Zuckerschoten sind ganzjährig aus Kenia, Guatemala und Simbabwe erhältlich. Jedoch gilt auch bei der Erbse die Regel je länger der Transportweg, desto mehr wertvolle Vitamine und Nährstoffe gehen verloren.

Circa 88 Prozent der in Deutschland angebauten Erbsen werden von der Nasskonserven- und Tiefkühlindustrie abgenommen. Der hohe Preis und die aufwendigere Zubereitung sind zwei Gründe für die vergleichsweise geringe Nachfrage an Frischerbsen.

In Deutschland befinden sich in den Erbsenkonserven zu meist Markerbsen, während in Belgien, Frankreich und Holland überwiegend Palerbsen konserviert werden. Auf dem Etikett muss ersichtlich sein, um welche Erbsenart es sich handelt und welche Zusatzstoffe drin sind. Ebenfalls ist die Korngröße auf der Verpackung angegeben:

Korndurchmesser (in mm)
Markerbsen Palerbsen
Extra fein bis 7,5 bis 7,5
Sehr fein 7,5 bis 8,2 7,5 bis 8,2
Fein 8,2 bis 9,3 8,2 bis 8,75
Mittelfein 9,3 bis 10,2 8,75 bis 9,3
Gemüseerbse über 10,2 über 9,3

 

Dem Wasser in den Konserven sind Zucker, Salz und meist Aroma hinzugemischt. Das sorgt natürlich für einen höheren Zucker- und Kaloriengehalt als bei frischen Erbsen. Die Erbsen aus der Konserve sind in der Regel vorgegart, so reicht es also sie bei der Verarbeitung nur kurz zu erhitzen.

Anders sieht es da bei den Tiefkühlerbsen aus: sie werden nach der Ernte nur kurz in siedendem Wasser oder Wasserdampf erhitzt und dann sofort schockgefrostet. Dadurch behalten die Erbsen ihre leuchtende Farbe und viele Nährstoffe.

Tipps zum Kauf und Zubereitung

Wir haben für Sie noch ein paar Tipps zusammengestellt, die Sie beim Kauf oder der Zubereitung von Erbsen berücksichtigen sollten:

  • Bei jungen Schoten können Sie sich das aufwendige Auseinandernehmen sparen, denn beim Kochen platzen die Körner sowieso aus ihren Hüllen heraus und schwimmen dann oben.
  • Wenn Sie eine Prise Zucker in das Kochwasser hinzugeben, dann bleibt die grüne Farbe der Erbsen besser erhalten.
  • Für 300 Gramm Pal- und Markerbsen benötigen Sie circa ein Kilogramm Schoten, denn in Form der Hülsen entsteht jede Menge Abfall.
  • Beim Kauf von Palerbsen sollten Sie auf eine glänzende Hülse und nicht zu erkennende Körner achten. Bei gelblich gefärbtem Blütenansatz sollten Sie die Finger davon lassen, dann das bedeutet mangelnde Frische.
  • Markerbsen sollten knackig grün sein. Wenn weißlich bis gelbe Flecken auf der Oberfläche zu erkennen sind, dann sollten Sie diese nicht kaufen.
  • Wenn Sie Tiefkühlerbsen kaufen, sollten Sie darauf achten, dass der Inhalt nicht zusammen gefroren ist. Denn das deutet auf eine Unterbrechung der Kühlkette hin und es könnten viele Vitamine verloren gegangen sein.

Auf die richtige Lagerung kommt es an

Erbsen reifen während der Lagerung nach, denn sie sind mit den Schoten – von denen sie ihre Nahrung erhalten – quasi durch eine Nabelschnur verbunden. Während dieses Prozesses wandelt sich der geschmacksentscheidende Zucker in Stärke um, was zu einem mehligen und bitteren Geschmack führt. Jedoch sollte man die Erbsen bis zu ihrer Verwendung in den Schoten lassen.

Daher sollten Sie frisch geerntete Erbsen nach Möglichkeit sofort verwerten. Besonders wenn Sie sie während der Nebensaison im Supermarkt kaufen, haben sie bereits einen langen Transportweg hinter sich und sind nicht mehr allzu lange zart und süß. Im herkömmlichen Kühlteil können Sie die Erbsen direkt nach der Ernte bis zu sieben Tage frisch halten, im BioFresh-Fach von Liebherr sogar doppelt so lange.

Die grüne Erbse ist mit der Kichererbse nur sehr entfernt verwandt, auch wenn die beiden zu Familie der Hülsenfrüchte gehören

Frische Erbsen selbst einfrieren

Eine flexible Alternative wäre das Einfrieren. Dadurch gehen kaum Vitamine oder Geschmack verloren und die Erbsen sind dann noch bis zu 24 Monate genießbar. Dafür müssen Sie die Erbsen erst einmal aus ihren Schoten entfernen, kurz blanchieren, mit Eiswasser abschrecken und die Feuchtigkeit abtropfen lassen. Zum eigentlichen Einfrieren eignet sich das Kräuter- und Beerenfach von Liebherr optimal, denn es verhindert das Zusammenkleben und sorgt dafür, dass sich die Erbsen gut portionieren lassen. Und so funktioniert’s: Verteilen Sie die Erbsen im Kräuter- und Beerenfach und lassen diese dort circa zehn bis zwölf Stunden vorgefrieren. Anschließend füllen Sie die gewünschten Portionen in Behälter oder Gefrierbeutel um. Wichtig dabei ist, dass sie dicht verschließbar sind, damit kein Wasseraustausch stattfindet.

Für den Fall, dass Sie sich für bereits tiefgekühlte oder in Dosen konservierte Erbsen entscheiden, entnehmen Sie deren Haltbarkeit auf der Verpackung.

Besonders Vegetarier sollten oft Erbsen essen

Erbsen sind nicht nur lecker, sondern auch wirklich gesund! Denn sie sind reich an Ballaststoffen, Eiweiß, Kohlenhydraten, Mineralstoffen und B-Vitaminen. Somit eignen sich die Hülsenfrüchte also für alle Vegetarier als perfekte Eiweißquelle. Die hohen Anteile an B1 und B2 Vitaminen wirken sich vorteilhaft auf unsere Nerven und die Gehirnfunktion aus. Während die Erbsen ein wahrer Sattmacher sind, enthalten Sie bei 100 Gramm nur circa 80 Kalorien.

*Sämtliche Angaben sind Richtwerte und hängen im Einzelfall von der Sorte bzw. der sachgerechten Lagerung ohne Unterbrechung der Kühlkette von der Ernte/Herstellung bis zum Liebherr-Gerät ab. Bei Lebensmitteln mit Angabe zur Mindesthaltbarkeit gilt immer das auf der Verpackung angegebene Datum.