Ob ein wohltuender Tee aus frischen oder getrockneten Minzblättern oder ein würziger Joghurtdip: Minze macht sich auf vielerlei Art beliebt. Die bekannte Pfefferminze ist nicht die einzige Variante. Dank milderer Sorten wagen sich auch immer mehr Minzmuffel an das sonst oft pfeffrige Kraut. Neben ihrem erfrischenden Aroma punktet Minze auch besonders mit ihrer erwiesenen Heilwirkung. Erfahren Sie mehr über das aromatische Grün, seine Verwendungsmöglichkeiten und den Eigenanbau für die frischeste Erfrischung überhaupt!
Pfefferminze, Grüne Minze, Wasserminze, Apfelminze, Schokoladenminze: Die Liste ist lang. Minze zählt botanisch zu der Familie der Lippenblütler und umfasst etwa 30 verschiedene Arten und viele Kreuzungen. Manche Pflanzen wachsen bis zu einem Meter hoch und unterscheiden sich je nach Art in Aussehen und Geschmack. Am bekanntesten und daher oft mit dem Begriff „Minze“ gleichgesetzt ist die Pfefferminze.
Pfefferminze: Ein Zufallsprodukt mit Folgen
Diese bekannte Minzvariante verdanken wir einer zufälligen, natürlichen Kreuzung aus Grüner Minze und Wasserminze. Der scharfe Geschmack ist für Pfefferminze besonders charakteristisch. Heutzutage ist das Kraut eine typische Kulturpflanze und überwiegend auf der Nordhalbkugel vorzufinden. Ihre Variationen und eng verwandte Kreuzungen tragen den Namen „Edelminze“. Hierzu zählen beispielsweise die aromatischen Sorten Schokominze, Orangenminze und die Japanische Heilminze.
Die heilsame Wirkung der Pfefferminze ist schon lange bekannt und gut erforscht. Das bewährte Heilkraut ist daher eine wohltuende Teezutat. Ausschlaggebend ist das in den Blättern enthaltende ätherische Öl. Dieses enthält zum größten Teil Menthol. Aufgrund der heilsamen Eigenschaften findet Pfefferminzöl daher auch in isolierter Form Anwendung.
Menthol: Die heilende Kraft des Minzöls
Ob bei Magen- und Darmkrämpfen, bei Erkältungen oder Kopfschmerzen: Die Wirkung des Menthols ist vielseitig. So wirkt Minztee beziehungsweise Minzöl innerlich angewendet nachweislich entkrampfend in der Muskulatur des Magen- und Darmbereichs sowie schleimlösend und entzündungshemmend. Letztere Eigenschaften schaffen Linderung bei Erkältungskrankheiten. Schon eine Tasse Pfefferminztee kann helfen. Zwei bis drei Teebeutel erhöhen die Dosis und sind bei stärkeren Beschwerden geeignet.
Japanisches Pfefferminzöl, auch als „Japanisches Heilpflanzenöl“ bekannt, ist der natürliche Helfer bei Spannungskopfschmerzen, Muskel- oder Nervenschmerzen. Dazu findet es äußerliche Anwendung, indem es auf der Haut der betroffenen Körperregionen eingerieben wird. Vorsicht: Händewaschen nicht vergessen! Versehentlicher Kontakt mit Augen oder Schleimhäuten kann sonst schmerzhaft sein.
Außerdem wichtig: Nicht zu viel des Guten! Durch die Heilwirkung bringt die alltägliche und ständige Nutzung von Pfefferminze auch Nachteile mit sich. Im Krankheitsfall kann die Wirkung dann mitunter schwächer ausfallen. Auch ist die Anwendung des Heilkrauts bei bestimmten Beschwerden kontraproduktiv. Achtung, wer unter Sodbrennen oder Gallenproblemen leidet! Diese Probleme können sich durch die Wirkung von Pfefferminze verstärken.
Küchentalente: Minzarten und ihre Verwendung
So heilsam die Pfefferminze auch ist, bei kulinarischen Zwecken trifft sie aufgrund ihrer Schärfe nicht jedermanns Geschmack. Stattdessen sind andere Arten beliebt. Als Würzzutat für Blattsaatsalate, Chutneys, Fleisch und Fisch oder in Minzsaucen ist vor allem die deutlich mildere Grüne Minze beliebt. Marokkanische Minze hingegen passt besonders gut zu Getreidespeisen wie Reis oder Bulgur und ist ideal für fruchtige Cocktails. Die Edelminzen können Süßspeisen optimal verfeinern. Schokominze beispielsweise vereint frisches Minzaroma mit einem Hauch von Schokoladengeschmack. Ein Hochgenuss in süßen Milchdesserts! Die fruchtigen Edelminzen passen besonders zu Obstdesserts oder zieren fruchtige Kuchen.
Generell harmonieren Minzarten mit sehr vielen Lebensmitteln und Gewürzen. Ob Hülsenfrüchte, Gemüse oder Joghurt. Hier bringt das scharfe Kraut einen asiatischen Hauch in Ihre Speisen. Chili oder Knoblauch sind dann die perfekte Ergänzung. In würzigen Kräuterquarks passen auch Basilikum, Koriander oder Petersilie sehr gut mit Minze zusammen. Für gekochte Gerichte eignen sich nur getrocknete Blätter, da sich das Aroma der frischen Blätter beim Kochen schnell verliert.
Auch das Nummer 1 Lebensmittel, unser Trinkwasser, verwandelt sich im Nu in eine natürlich- aromatische Erfrischung, wenn ein Zweig Erdbeerminze das Glas schmückt. Ansonsten ist Pfefferminze für Tees und andere Getränke der Klassiker. Limonaden und Cocktails verleihen die frischen Blätter eine extra Portion Frische. Für Tee eignen sich Minzblätter sowohl in getrockneter als auch in frischer Form. Geschmacklich ergeben sich dadurch jedoch große Unterschiede. Probieren Sie unbedingt mal einen Tee aus frischen Pfefferminzblättern, wenn Sie den Geschmack noch nicht kennen. Übergießen Sie dazu einige Blätter mit heißem Wasser und lassen Sie den Aufguss abgedeckt etwa sieben Minuten ziehen. Die optionale Ergänzung mit Orangen- oder Zitronenscheiben und etwas Ingwerwurzel verzaubert den Tee in einen richtigen Gesundbrunnen.
Eigenanbau und Aufbewahrung: Gewusst wie
Frische Minze bekommen Sie am besten aus eigenem Anbau. Pfefferminze ist sehr pflegeleicht. Ein schattiger, feuchter Standort mit humusreichem Boden bietet der Pflanze ideale Wachstumsbedingungen. Doch aufgepasst: Im Nu schießt das Kraut überall hervor, wenn seinen starken unterirdischen Ausläufern keine Grenzen gesetzt sind. Abhilfe schafft eine Rhizomsperre oder das Einpflanzen in einen Topf. Im Frühjahr sind die ersten Blätter aromareich und damit erntereif. Die meisten Inhaltsstoffe liefert das Kraut kurz vor seiner Blüte. Ernten Sie am besten in den frühen Morgenstunden. Dann ist der Gehalt an ätherischem Öl am höchsten. Schneiden Sie dazu Stängel samt Blättern in Bodennähe ab.
Nun haben Sie die Wahl: entweder möglichst zeitnah frisch genießen, trocknen oder im Gefrierfach konservieren. Egal welchen Weg die Minze einschlägt: Reinigen Sie die Ausbeute zuvor unter fließendem Wasser und tupfen Sie sie vorsichtig mit einem Tuch trocken. Zum Trocknen können Sie die Zweige einfach büschelweise an einem warmen, dunklen Ort aufhängen. Das Einfrieren gelingt am besten, wenn die ganzen Triebe zunächst mit Abstand auf einem Tablett vorfrieren und erst anschließend zusammen in ein geeignetes Gefäß gelegt werden. Ansonsten könnten alle Triebe zusammenfrieren und es entsteht ein großer Klumpen. Viel Spaß beim Anpflanzen, Ernten, Zubereiten und Genießen!