Für die meisten ist er nicht mehr vom Salatteller wegzudenken: Rucola. Tatsächlich war die Pflanze lange Zeit aufgrund ihres scharfen Geschmacks in Vergessenheit geraten, dabei wurde sie schon während des Altertums im Mittelmeerraum verzehrt. Die deutschen Küchen erobert die Salatpflanze erst seit den 80er Jahren. Wir stellen Ihnen den scharfen Exot im Salatregal genauer vor.

Rauke, Rucola, Salatrauke: Herkunft und Unterscheidung

Der Name „Rucola“ entspricht dem italienischen Namen der Pflanze, doch auch hierzulande wird die Gartenrauke immer häufiger nur „Rucola“ genannt. Zurückzuführen ist diese Bezeichnung, ebenso wie die Bezeichnung Rauke, auf den lateinischen Pflanzennamen „eruca“, womit eigentlich der botanisch verwandte Kohl gemeint war. Rucola gehört, genauso wie Kohl, zur Familie der Kreuzblütler. Übrigens: Während „die Rucola“ die komplette Pflanze bezeichnet, versteht man unter „der Rucola“ die als Salat gegessenen Blätter der Rucola.

Hinter den vielen unterschiedlichen Bezeichnungen für Rucola verbirgt sich nicht nur der gleiche Wortstamm, sondern auch verschiedene Rucola-Sorten. Die Wilde Rauke ist die würzigste Sorte, sie ist sehr scharf und kann sogar teilweise bitter schmecken. Gemäßigter dagegen sind die Garten- und Salatrauke, deren nussig-scharfer Geschmack im Vordergrund steht. Ihre Blätter sind häufig runder und weniger scharf gezackt als die der wilden Rauke. Achten Sie beim nächsten Einkauf doch einmal auf die Blattform. Sie werden meist die Salatrauke im Supermarkt finden.

Rucola

Die Blätter der Salatrauke sind weniger scharf gezackt

Scharfer Salat

Neben den unterschiedlichen Namen sorgt auch häufig der scharfe, nussige Geschmack des Salats für Verwirrung. Verantwortlich dafür sind Senfölglykoside, diese sorgen für die charakteristische Schärfe und eine positive antibakterielle Wirkung. Wem die Rucola-Schärfe zu stark erscheint, der sollte besonders auf die jungen, zarten Blätter zurückgreifen. Diese sind milder.

Der würzige Geschmack von Rucola macht den Salat sehr beliebt bei den Deutschen. Kaum zu fassen also, dass Rucola ehemals als Saatunkraut galt. Aber auch über die Landesgrenzen hinaus erfreut sich Rucola großer Beliebtheit. In Mittelasien und Indien ist die Pflanze beispielsweise dank ihrer ölhaltigen Samen beliebt, aus denen Rucolaöl gewonnen wird.

Pep für den Salatteller

Rucola schmeckt in vielen Varianten lecker und verleiht mit seiner besonderen Würze den Gerichten das „gewisse Etwas“. Als Soßen- oder Suppengewürz, auf dem Brot oder zu gekochten Kartoffeln lässt sich Rucola kombinieren. Am bekanntesten ist allerdings die Verwendung im Salat. Mit den knackigen Blättern harmoniert ein Balsamico-Senf-Dressing besonders gut. Vermischen Sie für das leckere Dressing Olivenöl und Balsamico in einem Verhältnis von 2:1. Geben Sie dann etwas Senf dazu und schmecken Sie nach Belieben mit Honig, Salz und Pfeffer ab. Wer den Rucola-Geschmack weniger intensiv mag, mischt den Salat mit anderen Sorten. Haben Sie jetzt Lust auf weitere schmackhafte Rucola-Rezepte bekommen? Dann schauen Sie doch gerne mal in unserer Rezeptsammlung vorbei.

Rucola

Der scharf-nussige Geschmack von Rucola peppt jeden Salatteller auf

Die richtige Aufbewahrung

Wie alle frische Salate eignet sich auch Rucola nicht zum Einfrieren. Nach dem Auftauen wäre der Salat matschig und nicht mehr genießbar, da die kalten Temperaturen die Zellstrukturen zerstören. Lagern Sie Rucola stattdessen in einem feuchten Küchentuch bis zu 13 Tage in Ihrem BioFresh-Fach mit der HydroFresh-Einstellung bzw. bis zu fünf Tage im Kühlschrank. Haben Sie zu viel Rucola eingekauft, probieren Sie sich doch an einem selbstgemachten Rucola-Pesto. Tauschen Sie hierfür die gewohnte Menge Basilikum gegen die gleiche Menge Rucola aus. Das Pesto können Sie einige Tage im Kühlschrank aufbewahren oder durch Einfrieren besonders lange haltbar machen. Frieren Sie das Pesto für eine bessere Portionierung in Eiswürfelbehältern ein. Auf diese Weise haben Sie genau die richtige Menge für Ihre nächste Pasta zur Hand.

Eiswürfelschale

Die Eiswürfelschale mit Deckel von Liebherr eignet sich perfekt für das portionsweise Einfrieren von Pesto

Kleine Gartenkunde

Wussten Sie eigentlich, dass Sie Rucola auch im Handumdrehen selber ziehen können? Ob im Garten, auf dem Balkon oder der Fensterbank: Der Salat wächst schnell und kann auch mehrmals geerntet werden. Sogar bis Anfang September ist die Aussaat möglich. Beachten Sie nur, dass mit dem Zeitpunkt der Blüte die Ernte endet.

Hobbygärtner müssen dabei keine Angst vor ungebetenen Besuchern haben. Denn gerade Rucola hat einen entscheidenden Vorteil: Schnecken meiden die zackigen Blätter mit dem würzigen Geschmack. In kleinen Gemüsegärten wird Rucola deswegen besonders gerne als natürliches Pflanzenschutzmittel eingesät.

Nitratbelastung im Rucola?

Durch den hohen Gehalt an Senfölen, Carotinoiden und Mineralstoffen ist Rucola gesundheitlich wertvoll. Gleichzeitig jedoch steht Rucola im Verruf, hohe Nitratgehalte aufzuweisen. Nitrat ist an sich ungefährlich. Es handelt sich dabei um einen notwendigen Nährstoff, der den Pflanzen Stickstoff liefert. Allerdings kann Nitrat zu Nitrit reagieren. Dieses wird in unseren Körper in Nitrosamine umgebaut – und diese gelten als krebserregend.

Zusammenhänge zwischen der Höhe der Nitrataufnahme und einem erhöhten Krebsrisiko sind jedoch nicht bewiesen, weswegen der Verzicht auf große Nitratmengen eine reine Vorsichtsmaßnahme darstellt. Auch aufgrund mangelnder Hygiene und schlechtem Transport, sowie aufgrund einer zu langen Lagerung des jungen Gemüses kann Nitrat zu Nitrit reagieren.

Geringe Nitratgehalte im Gemüse sprechen für eine gute landwirtschaftliche Praxis, die zum Beispiel eine bedarfsgerechte Düngung und Freilandanbau beinhaltet. Aber auch viele weitere Faktoren beeinflussen die aufgenommenen Nitratmengen, wie die Verzehrhäufigkeit und die Verzehrart. Es sollte deswegen besonders bei Blattgemüse auf die Saison geachtet werden. Für Rucola gilt hier die Zeit von Mai bis Oktober. Zudem ist es ratsam, bei Bedarf die größten Stiele zu entfernen. Eine Kombination mit anderen nitratärmeren Salaten, wie etwa Chicorée, und Vitamin C-reichem Gemüse können die mögliche Nitritbildung weiter reduzieren.

Wie bereiten Sie am liebsten Ihren Rucola-Salat zu? Und erinnern Sie sich daran, als Sie das erste Mal diesen würzigen Salat gegessen haben? Teilen Sie Ihre Lieblingsrezepte und Erinnerungen mit uns, indem Sie unter diesem Beitrag einen Kommentar hinterlassen. Gerne können Sie diesen Beitrag auch bei Facebook oder Twitter teilen.