Sellerie: Bei diesem Namen haben wir meist das dicke weiße Knollgemüse vor Augen. Doch eine weitere köstliche Wuchsform hat inzwischen auch den Weg auf unsere Märkte gefunden. Beide Formen überzeugen mit ihrem unverwechselbar würzigen Geschmack. Dadurch lässt sich so manche Speise aufpeppen. Gleichzeitig tun wir unserer Gesundheit etwas Gutes, wenn wir Sellerie den Weg auf den Teller ermöglichen. Es lohnt sich also, mehr über das Gemüse zu erfahren!
In der Küche hat Sellerie eine lange Tradition. Doch Sellerie sah nicht immer so aus, wie die sogenannte Kulturpflanze, die heute gezielt zum Verzehr angebaut wird. Der Ursprung liegt in einer Wildpflanze: dem sogenannten Wilden Sellerie oder Sumpfsellerie. Auch wenn diese Pflanze maritimes Klima und feuchte, salzreiche Böden, wie sie in Küstenregionen zu finden sind, bevorzugt, ist sie über ganze Kontinente verbreitet. So finden wir den Sumpfsellerie in ganz Europa, dem Mittelmeerraum, der Region von Westasien bis Vorderindien, sowohl in Nord- als auch Südafrika und in Südamerika.
Kurz und dick oder lang und schmal: die zwei Wuchsformen
Um die Pflanze als Nahrungsmittel nutzbar zu machen, hat der Mensch zwei verschiedene Wuchsformen des Selleries gezüchtet: zum einen den weitaus bekannteren Knollensellerie und zum anderen den sogenannten Bleich- oder Staudensellerie. Letzterer wird vor allem in Italien, Spanien und Frankreich angebaut und war in Deutschland lange Zeit unbekannt. Mittlerweile finden sich beide Formen vom Mittelmeerraum bis nach Skandinavien.
Beim Knollensellerie ist es die Wurzel, die wir verzehren. Diese ist so verdickt, dass sie die typischen weißen Knollen ausbildet. Dahingegen sind es beim Staudensellerie die Stiele, die verzehrt werden. Der Name „Bleichsellerie“ wird alternativ verwendet, da die Stängel beim Wachstum mit Erde bedeckt werden. Damit bleiben sie hell und goldgelb, werden quasi „gebleicht“ (so wie beim weißen Spargel) und schmecken milder. Allerdings gibt es heutzutage schon Sorten, die auch ohne diese Maßnahme bleich bleiben und deshalb auch als „selbstbleichend“ bezeichnet werden.
Liebhaber der typischen Selleriewürze kommen sowohl mit Knollen- als auch mit Bleichsellerie auf ihre Kosten. Unterschiede bestehen darin, dass der Staudensellerie einen etwas milderen, frischeren Geschmack als der Knollensellerie aufweist. Knollensellerie schmeckt hingegen intensiv-würzig und etwas erdhaft. Beide Sorten sind also auf ihre Weise schmackhaft. Doch nicht nur das: In dem würzigen Selleriegemüse stecken auch zahlreiche gesundheitsfördernde Stoffe, sodass Sellerie Speisen in vielerlei Hinsicht aufwertet.
Mehrwert für die Gesundheit dank wertvoller Mikronährstoffe
Die Liste der wertvollen, im Sellerie enthaltenen Stoffe ist lang. Von Mineralstoffen wie Eisen, Calcium und Kalium bis zu einigen B-Vitaminen, Vitamin E, Provitamin A und Vitamin C ist alles enthalten. Provitamin A und Vitamin C sind vor allem im Staudensellerie in größerer Menge vorhanden. Zusätzlich zu den genannten Mikronährstoffen finden sich im Sellerie wertvolle ätherische Öle. Diese tun unserer Gesundheit ebenfalls etwas Gutes. So regen sie sowohl Appetit als auch Verdauung an, wirken gefäßweitend, wodurch der Blutdruck sinkt, und helfen dem Körper, Schadstoffe schneller loszuwerden.
Nun steigt sicherlich die Neugierde darauf, wie Sellerie am besten zubereitet wird und in welchen Gerichten er besonders harmonisch schmeckt. Sellerie einkaufen oder anpflanzen (dazu gleich mehr), Schneidebrett, Messer und eventuell einen Kochtopf hervorholen und schon kann es losgehen!
Auf geht’s: Sellerie auf dem Schneidebrett
Angenommen Sie haben einen Knollensellerie vor sich liegen, dann gehen Sie folgendermaßen vor: Da er unterirdisch wächst, ist es zunächst notwendig, ihn unter fließendem Wasser von der Erde zu befreien. Hier ist es ratsam, sich eine Bürste zur Hilfe zu nehmen. Danach kann Sellerie gekocht werden (richtig: kann, muss nicht). Dazu kann er zuvor geschält werden, die Schale kann aber auch dranbleiben. Hinterher lässt sich Sellerie leicht in Scheiben, Würfel oder Schnitze schneiden. In dieser Form eignet sich Sellerie gut als würzende Zutat für Suppen oder Eintöpfe. Haben Sie schon einmal Sellerieschnitzel probiert? Dazu einfach die Scheiben braten. Vorher mit Ei und Mehl paniert und schon habe Sie eine tolle Alternative zum Schnitzel Wiener Art.
Wie schon angedeutet muss Sellerie nicht gekocht werden. Er kann auch wunderbar den Rohkostteller bereichern oder in die Salatschüssel wandern. Ein Beispiel für einen Rohkostsalat mit Sellerie ist der berühmte Waldorfsalat: eine Mischung aus Knollensellerie, Äpfeln und Walnüssen. Generell eignen sich zum Rohverzehr am besten junge Knollen. Übrigens: Knollensellerie wird auch gerne zu Sauerkonserven verarbeitet. Das ist möglicherweise eine Alternative, falls es mal schnell gehen soll.
Sie möchten lieber Staudensellerie zubereiten? Auch hier gilt: zunächst die Stangen abspülen. Danach werden die Wurzelenden, Blattspreiten sowie dicke Rippen auf beiden Seiten entfernt. Nun haben Sie die Wahl: In gekochter Form ist Staudensellerie ebenfalls eine beliebte Suppenzutat. Typisch ist er zum Beispiel in Minestrone. Er eignet sich aber auch gut für Mischgemüse und lässt sich ebenfalls einfach dünsten oder schmoren.
Auch Staudensellerie ist in roher Form bekömmlich und lecker. Er macht sich auch optisch sehr gut in hohen Gläsern. In der Toscana wird er so zusammen mit anderem Rohgemüse traditionell als „Pinzimonio“ verspeist. Hier machen würzige Soßen zum Dippen das Geschmackserlebnis perfekt. Gewürze, die mit Staudensellerie besonders gut harmonieren, sind Thymian und Basilikum. Die Blätter beider Sellerieformen sind essbar und schmecken zum Beispiel in Salaten. Probieren Sie sich durch die vielfältigen Zubereitungsformen und finden Sie Ihren persönlichen Selleriefavoriten!
Gartenfreunde aufgepasst: Sellerie im eigenen Gemüsebeet
Sie wollen Ihr Gemüsebeet bereichern und Sellerie selbst anbauen? Das ist durchaus machbar! Der Anbau von Knollensellerie ist dabei deutlich einfacher als der von Staudensellerie, auch wenn Knollensellerie eine längere Wachstumszeit benötigt. Für Liebhaber des Staudenselleries lautet die gute Nachricht: möglich ist auch das. Es erfordert lediglich etwas mehr Arbeit. Aber Zeit in der Natur zu verbringen, ist ja bekanntlich ebenfalls gesund. Beide Sellerieformen benötigen feuchte Böden, wobei kontinuierliche Feuchtigkeitszufuhr beim Staudensellerie noch wichtiger ist.
Der Anbau von Knollensellerie erfolgt folgendermaßen: Wählen Sie als Standort einen sonnigen oder halbschattigen Platz im Beet und bereiten Sie den Boden einige Wochen vor der Saat mit reichlich Humus vor. Die Samen werden im Spätwinter oder im frühen Frühjahr zunächst in kleine Pflanztöpfchen gesät und mit Glas abgedeckt. Sobald die jungen Pflanzen eine Höhe von 10 cm erreicht haben, können sie mit 30 cm Abstand zueinander ins Beet gesetzt werden. Der Stielansatz sollte mit der Bodenoberfläche auf einer Ebene sein. Gönnen Sie den Knollen so viel Zeit wie möglich im Boden. Wenn die Knollen einen Durchmesser von 10 cm erreicht haben, ist der perfekte Zeitpunkt für die Ernte. Auf den Spaten, fertig, los!
Für die Mutigen, die sich an dem Anbau von Stangensellerie probieren möchten, gibt es nun die passenden Tipps: Durch die Wahl des Saatgutes kann man sich einiges an Arbeit ersparen, wenn selbstbleichende Sorten gewählt werden. Dies kann allerdings Einbußen im Geschmack bedeuten. Wer selbstbleichende Sorten anbaut, sät Gruppen und nicht Reihen, damit sich die Pflanzen gegenseitig mit ihren dichten Blättern beschatten und dadurch die Bleicheffekte erzielen.
Nicht-selbstbleichende Sorten werden so angebaut: Die Pflanzen benötigen einen Abstand von 30 cm und zwischen den Reihen sollten 60 cm liegen. Eine Methode zum Bleichen besteht darin, die Stängel unten lose zusammenzubinden und drumherum Erde anzuhäufen. Dieser Vorgang muss während der gesamten Wachstumszeit alle paar Wochen wiederholt werden. Eine etwas einfachere Alternative ist es, den Stängeln einen Kragen aus Pappe zu verpassen und dies auch ungefähr alle drei Wochen zu wiederholen. Staudensellerie wird im Frühjahr gesät und ist in der Regel im Herbst erntereif.
Zu guter Letzt: Sellerie aufbewahren
Hier haben wir sehr gute Nachrichten! Sellerie ist eine gut haltbare Gemüsesorte. Im BioFresh-Fruit & Vegetable-Safe Ihres Liebherr-Kühlschranks hält sich das Gemüse mehrere Wochen. So wird Ihr Sellerie vor Austrocknung geschützt und bleibt lange frisch – und das ganz ohne Plastiktüte oder Frischhaltedose