Eine herbstliche Moselfahrt zählt zu den beliebtesten Weintouren. Fast unbekannt ist hierzulande hingegen, dass eine solche Weinreise keinesfalls wie meist üblich in Trier enden muss. Weiter flussaufwärts bietet nämlich die Luxemburgische Mosel so manche angenehme Überraschung, selbst für erfahrene Weinfreunde.
Erfrischende Tropfen aus Luxemburger Weinland
Zwischen der Grenze bei Wasserbillig und der Europastadt Schengen schmiegt sich auf 42 Kilometern das Luxemburgische Weinland an das linke Ufer der Obermosel. Früher kannte man von hier vor allem herzhafte und erfrischende, letztlich aber eher einfache Tropfen aus den Rebsorten Elbling und Müller-Thurgau. Doch mittlerweile finden sich in den rund 1.300 Hektar umfassenden Weingärten des Großherzogtums immer mehr überaus bemerkenswerte Weißburgunder, Auxerrois, Grauburgunder, Rieslinge und Gewürztraminer. Die Weine verbinden die Frische und Leichtigkeit der Mosel mit einem oft etwas ans Elsass erinnernden Charakter und Ausdruck.
Luxemburger Cremants – Geheimtipp unter den Schaumweinen
Ein besonderer Geheimtipp ist in dieser Region auch der Cremant de Luxembourg. Das kleine Land im Herzen Europas hatte seit jeher eine enge Bindung zur Sekt- und Champagner-Kultur. Einerseits wurden hier lange Zeit Grundweine für die um die Wende zum 20. Jahrhundert in Deutschland aufblühenden Sektindustrie erzeugt. Andererseits nutzte man die bis zum Ersten Weltkrieg bestehende Zugehörigkeit zum preußisch dominierten deutschen Zollverein für die Herstellung feiner Schaumweine aus französischen Trauben. Diese wurden dann zu deutlich günstigeren Konditionen nach Deutschland exportiert, als dies den Kollegen in der weiter westlich gelegenen Champagne möglich war. Seit 1991 gibt es im Großherzogtum eine eigene kontrollierte Herkunftsbezeichnung für feine Schaumweine. Diese besitzt strenge, an die Champagnererzeugung angelehnte Qualitätskriterien. Seither zählen viele der Cremants von der Luxemburgischen Mosel zu den Schauweinen mit dem wohl verlockendsten Preis-Genuss-Verhältnis in Europa. Damit sind sie echte Geheimtipps und oft selbst für Kenner überraschende Alternativen zu Champagner, Cava und Co.
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