Konfitüre, Gelee oder Fruchtaufstrich – Marmelade hat viele Gesichter. Genau diese zeigen sich auch bei der Konservierung des süßen Brotbelags. Was viele nämlich nicht wissen – die Leckerei kann auch eingefroren werden. Welche Vorteile das Einfrieren mit sich bringt, erfahren Sie in unserem Beitrag.

Marmelade à la Oma: konservierte Zuckerbombe

Was umgangssprachlich als Marmelade bezeichnet wird, ist genau genommen und ganz wie im englischen Sprachraum ausschließlich das Produkt gekochter Zitrusfrüchte. Erdbeeren, Himbeeren, Blaubeeren & Co. werden hingegen zu Konfitüre verarbeitet. Wird bei der Herstellung Fruchtsaft statt ganzer Früchte verwendet, spricht man hingegen von Gelee. In unserem Beitrag sehen wir über diese Differenzierung allerdings großzügig hinweg und verwenden den Begriff „Marmelade“ für alle Fruchtaufstriche.

Doch was macht Marmelade eigentlich haltbar? Zu Omas Zeiten war „Zucker“ auf diese Frage die Universalantwort. Früchte und Zucker wurden munter im Verhältnis 1:1 zusammengemischt, wodurch man zwar einen leckeren Brotaufstrich, gleichzeitig aber auch ein eher ungesundes Frühstück erhalten hat.

Mit Aufkommen des Gelierzuckers konnte der Zuckeranteil signifikant verringert werden. So wird das weiße Gold damit oft nur im Verhältnis 1:2 oder sogar 1:3 beigemischt. Ein entscheidender Nachteil des modernen Küchenhelfers ist jedoch das oftmals enthaltene Palmöl, das die Schaumbildung beim Kochen verringern soll, sowie die Konservierungsstoffe. Letztere tragen dafür Sorge, dass die Konfitüre auch mit wenig Zucker mehrere Monate oder sogar Jahre haltbar bleibt.

Blaubeermarmelade

Gelierzucker lässt die Marmelade fest werden.

Weniger Zucker und natürliche Inhaltsstoffe

Wer mit Unverträglichkeiten zu kämpfen hat oder generell auf Konservierungsstoffe verzichten und dennoch den Zuckeranteil reduzieren möchte, muss mit Einbußen bei der Haltbarkeit rechnen. Die natürliche und weniger süße Marmeladen-Variante ist nämlich selbst bei Kellertemperaturen deutlich kürzer haltbar. Abhilfe schafft hier das Gefriergerät. Durch die niedrigen Temperaturen von -18 °C werden enzymatische Reaktionen blockiert oder laufen sehr viel langsamer ab. Dadurch bleibt der süße Fruchtaufstrich lang genießbar.

Einfrieren verbessert Optik und Geschmack

Das Einfrieren von Marmelade hat aber noch einen weiteren Vorteil. Besonders Erdbeermarmelade neigt bei der Aufbewahrung im Keller dazu, ihre Farbe zu verlieren. Dies liegt am Licht, das die natürlichen Farbstoffe der Früchte zerstört, wodurch die Konfitüre braun oder grau werden kann und nicht mehr so appetitlich aussieht. Friert man sie hingegen ein und fügt bei der Zubereitung ein paar Spritzer Zitronensaft hinzu, leuchtet das Rot von Erdbeerkonfitüre auch noch nach einem Jahr.

Auch beim Geschmack kann die eingefrorene Variante punkten. Eingefrorene Marmelade schmeckt auch Monate später noch wie frisch gekocht.

Wie Marmelade eingefroren wird

Eingefroren werden sollte Marmelade erst, wenn sie komplett ausgekühlt ist. Einmachgläser eignen sich dafür am besten, da sie äußerst hitzefest sind und Spannungen besser aushalten können. Generell kann aber jedes Glas verwendet werden. Sicherheitshalber sollten Sie das Glas jedoch nur zu 7/8 befüllen, da sich sehr flüssige Konfitüre unter Umständen beim Gefriervorgang noch etwas ausdehnen kann. Ein möglichst großer Durchmesser des Glases sowie eine stehende Lagerung sind ebenfalls zu empfehlen.

Ist Ihr Vorrat an Glasgefäßen erschöpft, können Sie die Konfitüre alternativ in gefriertauglichen Plastikdosen in die Tiefkühltruhe stellen. Für eine bessere Portionierung eignen sich zum Beispiel Eiswürfelbehälter. Ideal sind Eiswürfelformen mit Deckel, die bei vielen Liebherr-Kühl- und Gefrierkombinationen bereits im Lieferumfang enthalten sind oder in unserem Hausgeräte-Zubehörshop separat bestellt werden können.

Eiswürfelschale

Die Eiswürfelschale von Liebherr eignet sich perfekt zum Einfrieren kleiner Portionen Marmelade

Zum perfekten Genuss der selbstgemachten Konfitüre sollten Sie diese am besten am Abend vor dem Verzehr aus dem Gefrierschrank nehmen, langsam auftauen lassen und am nächsten Morgen genießen.

Zubereitungstipps für gesunde Marmelade

  • Einmachzucker statt handelsüblichem Zucker reduziert die Schaumbildung beim Kochen und verringert aufgrund der größeren Zuckerkristalle zudem das Risiko des Einbrennens.
  • Etwas Zitronensaft unterstützt den Geliervorgang. Besonders Früchte mit wenig Pektin, wie zum Beispiel Erdbeeren, Kirschen oder Rhabarber, müssen länger gekocht werden, bis sie gelieren. Die Säure von Zitronensaft unterstützt die Gelierfähigkeit des Pektins und verkürzt so die Kochdauer.
  • Um zu testen, ob die Marmelade bereits geliert ist, einen Löffel Marmelade auf einen kalten Teller geben. Wird sie dort fest, ist die Konfitüre fertig.
  • Mag das Gelieren trotzdem nicht gelingen, kann das aus Algen gewonnene Agar Agar hinzugefügt werden. Bereits ein Teelöffel des pflanzlichen Verdickungsmittels genügt, um ein halbes Kilogramm Früchte zu gelieren. Der Geliertest kann bei Verwendung von Agar Agar übrigens nicht angewandt werden, da die Konfitüre damit erst in kaltem Zustand fest wird. Eine weitere natürliche Möglichkeit ist die Zugabe von Apfelpektin (im Reformhaus erhältlich).
  • Die Gefäße nach dem Einfüllen der heißen Marmelade für 10 Minuten auf den Kopf stellen. Auf diese Weise kann nicht nur Sauerstoff entweichen, außerdem wird so der Bereich zwischen Konfitüre und Deckel keimfrei.
Marmelade einkochen

Ihr Zwetschgenbaum wirft zu viele Zwetschgen ab? Dann machen Sie doch ganz einfach Marmelade draus.