Ob Vanillekipferl, Ausstechkekse oder Zimtsterne: Zur Weihnachtszeit ist der Duft von frisch gebackenen Plätzchen kaum wegzudenken. Ist erst einmal das Backfieber ausgebrochen, landet Zucker wie selbstverständlich auf der Einkaufsliste. Wer jedoch auf eine gesunde Ernährung achtet und auf Unmengen an Zucker während der Weihnachtszeit verzichten möchte, braucht schnellstmöglich einen natürlichen Ersatz. Ist zusätzlich kein Ei mehr auffindbar, haben wir die perfekten Alternativen für Sie zusammengestellt.
Zucker und Eier gehören zu den typischen Zutaten beim Plätzchen backen – und das nicht ohne Grund: Zucker sorgt nämlich nicht nur für den süßen Geschmack der Kekse, sondern verleiht dem Teig auch noch die perfekte Konsistenz. Zudem karamellisiert der Zucker während des Backvorgangs, sodass eine schmackhafte Bräune entsteht.
Auch Eier sind fester Bestandteil vieler weihnachtlicher Backrezepte. Denn: Durch das gerinnende Eiweiß dienen sie als natürliches Bindemittel und das Eigelb emulgiert Fett und Wasser, um alle Zutaten zu einem geschmeidigen Teig zu verarbeiten. Außerdem lockern Eier die Teigmasse auf und spenden Feuchtigkeit. Sie ernähren sich vegan und sind auf der Suche nach einer Alternative mit gleichen Eigenschaften? Die Antwort gibt’s gleich…
Raffinierter Haushaltszucker – nein danke!
Damit Sie den altbekannten Haushaltszucker aus Ihrer Weihnachtsbäckerei verbannen können, gibt es einiges zu beachten. Nicht jede der folgenden Alternativen kann den Zucker 1:1 ersetzen, da Austauschstoffe eine unterschiedliche Süßkraft aufweisen. Auch flüssige Alternativen machen einen Unterschied. Denn hier ist eine Reduzierung von sonstigen Flüssigkeiten wie Milch oder Wasser um bis zu einem Viertel notwendig. Außerdem kann es vorkommen, dass der Teig schneller bräunt als mit handelsüblichem Zucker.
- Kokosblütenzucker
Kokosblütenzucker, auch als Palmzucker bekannt, wird aus dem gekochten und getrockneten Blütennektar der Kokospalme gewonnen. Es handelt sich um ein naturbelassenes Produkt, das viele Vitamine und Mineralstoffe enthält. Die Mengen sind jedoch zu gering, um bei gewöhnlichen Verzehrmengen einen positiven Effekt zu erzielen. Der Kokosblütenzucker schmeckt nicht, wie der Name vermuten lässt, nach Kokos, sondern besitzt einen leicht karamellartigen, malzigen Eigengeschmack. Damit eignen sich die braunen Kristalle ideal zum Plätzchen backen. In diesem Fall kann der Zucker aufgrund seiner Beschaffenheit 1:1 den raffinierten Zucker ersetzen.
- Honig
Die Arbeit der Bienen eignet sich bekannterweise hervorragend zum Süßen von Speisen. Honig besitzt zwar fast genau so viele Kalorien wie der weiße Kristallzucker, weist dagegen aber einen höheren Fructoseanteil auf. Dadurch ist die Süßkraft des Honigs im Vergleich zum Haushaltszucker leicht erhöht, sodass Sie 80 Gramm Honig für 100 Gramm Haushaltszucker einsetzen können. Zwar enthält Honig auch Beistoffe mit zahlreichen gesundheitsförderlichen Eigenschaften, allerdings ist die enthaltene Menge verschwindend gering. Honig ist daher in der Regel nicht gesünder als Zucker, aber herrlich aromatisch.
- Agavendicksaft
Eine weitere Alternative ist der ursprünglich aus Mexiko stammende Saft der Agave. Agavendicksaft ist im Gegensatz zu anderen Sirupen weitestgehend neutral im Geschmack und eignet sich so ideal zum Backen. Da das Süßungsmittel eine leicht höhere Süßkraft besitzt, ersetzen 75 Gramm Sirup 100 Gramm Zucker. Doch Vorsicht: Die höhere Süßkraft ergibt sich durch einen hohen Fructoseanteil. Zu viel Fructose in konzentrierter Form wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus.
- Bananen oder Datteln
Eine der natürlichsten und damit auch gesündesten Alternativen, Gebäck zu süßen, ist die Verwendung von verschiedenen Obstsorten. Ideal eignen sich hierfür reife, zerquetschte Bananen oder Datteln. Diese enthalten zusätzlich viele Ballaststoffe und machen uns somit besonders lange satt. Da die Süßkraft von Datteln und Bananen geringer ist, greifen Sie am besten zu 125 Gramm des Obstes statt 100 Gramm Haushaltszucker.
- Ahornsirup
Kanadas flüssiges Gold ist der eingedickte Saft von Ahornbäumen. Der leicht malzähnliche Geschmack eignet sich besonders für nussige, leicht herbe Kekse. Ähnlich wie Honig besitzt Ahornsirup geringe Mengen an wertvollen Inhaltsstoffe wie Kalium, Kalzium oder Vitamin B2. Achten Sie beim Kauf unbedingt auf eine gute Qualität, da Ahornsirup in Europa gerne mit Zuckersirup gemischt wird. Die Dosierung ist vergleichbar mit der von Honig.
Ei-Alternativen, die es in sich haben
Einen passenden Ei-Ersatz zum Kochen und Backen zu finden ist gar nicht so schwierig, wie es vorerst scheint:
- Apfelmus und andere Pürees
Für Plätzchen, die eine gewisse Bindung brauchen, aber auch besonders saftig sein sollen, sind Apfelmus und andere Pürees mit ihrem natürlich vorhandenen Pektin ideal. Hierfür eignen sich sowohl Gemüse, z. B. Kürbis, als auch verschiedene Obstsorten wie Birne oder Mango. 80 Gramm Püree ersetzen 1 Ei. Beachten Sie, dass ein leichter Eigengeschmack im Gebäck verbleiben kann.
- Kichererbsenwasser
Wenn Sie gerne Kichererbsen essen und eine baldige Backsession planen, sollten Sie das verbleibende Wasser aufbewahren. Es eignet sich wunderbar als pflanzlicher Ersatz für Eischnee. 100 Gramm Kichererbsenwasser, auch Aquafaba genannt, ersetzen ein Eiklar. Beim Aufschlagen des proteinreichen Wassers benötigen Sie jedoch etwas Geduld. Nach 15 Minuten sollte der feste Eischnee jedoch zur Lockerung von Teigen bereitstehen. Auch als Baiserhaube für weihnachtliche Plätzchen eignet sich der vegane Eischnee einwandfrei.
- Speisestärke
Ein relativ simpler Trick ist, das Ei durch Stärke zu ersetzen. Hierfür entweder 1 EL Kartoffelmehl oder Speisestärke mit 2 EL Wasser vermengen und fertig ist der Eiersatz. Die Mischung verdickt den Keksteig, der damit mindestens genauso gut schmeckt wie mit Ei.
- Chia- oder Leinsamen
Ähnlich wie in der vorigen Alternative, können Sie einfach 1 El Chia– oder Leinsamen mit 3 EL Wasser vermengen und quellen lassen. Gerade diese Quellstoffe haben einen tollen Effekt, da sie Wasser binden und einer Mischung Festigkeit geben. Ein großer Vorteil der Leinsamen: Sie sind im Gegensatz zu Chiasamen auch regional erhältlich. Wer etwas mehr Gel vorbereiten möchte, kann es für circa eine Woche im Liebherr-Kühlschrank aufbewahren.
- Bananen
Bananen eignen sich nicht nur als Zuckerersatz, sondern können den Teig binden und ausreichend Feuchtigkeit spenden. 60 Gramm zerdrückte Banane ersetzt hierbei ein Ei. Mit dieser Alternative lassen sich bis zu vier Eier und eine Menge Zucker ersetzen.
Haben Sie nun Ihre perfekte Ei-Alternative gefunden, fehlt nur noch eins: die richtige Farbe. Auch dafür haben wir einen kleinen Trick parat. Soll der Teig leicht gelblich aussehen, einfach etwas Kurkuma untermischen. Das Gewürz ist weitestgehend geschmacksneutral und eignet sich ideal zum Färben von Speisen.
Nun wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Ausprobieren in Ihrer Weihnachtsbäckerei.