Familie oder Freunde kündigen spontan ihren Besuch am Nachmittag an – ein Kuchen muss her! Die Eier sind leer? Der Ofen kaputt? Keine Zeit mehr zu backen? Kein Problem: Im Folgenden finden Sie viele Inspirationen für den schnellen Kuchengenuss aus dem Kühlschrank damit dem Kaffeeklatsch nichts mehr im Wege steht. Außerdem können die Kuchen bereits am Vortag zubereitet werden, sodass es am Tag des Treffens keinen Stress gibt.

Doch was ist mit einem Kuchen ohne Backen überhaupt gemeint? Einen Teig aus Mehl und Eiern kann es auf jeden Fall nicht geben. Diese sind in rohem Zustand nicht für den Verzehr geeignet. Daher wird für die Kühlschrankkuchen zunächst ein fester Boden hergestellt. Auf diesem wird dann meist eine Creme verteilt. Nach Belieben können die Kuchen durch Aromen wie Kakao und Kaffee, aber auch durch diverse Obstsorten verfeinert werden. Wie genau das funktioniert, welche Lebensmittel eingesetzt werden können und welche kreativen Ideen es so gibt, zeigen wir Ihnen nun.

Haben Sie schon einmal einen Kühlschrankkuchen ohne Backen probiert? Hier finden sie viele Inspirationen.

Der perfekte Knusperboden

Der Boden für die Kühlschrankkuchen wird in der Regel aus zerbröselten Keksen und flüssiger Butter oder Margarine hergestellt. Dafür eignen sich Kekse aller Art, wählen Sie hierfür doch einfach Ihre Lieblingskekse aus. Zusammen mit dem flüssigen Fett kann daraus eine Art Teig hergestellt werden, der dann auf dem Boden einer gefetteten Springform fest zusammengedrückt wird. Dafür eignet sich eine Burger-Presse oder der Boden eines Glases besonders gut. Anstelle der Kekse können auch Löffelbiskuits, Müsli, Salzbrezel, gepoppter Amaranth oder Quinoa eingesetzt werden. Das Hinzufügen von gehackten Nüssen oder Mandeln kann später für zusätzlichen Biss sorgen. Wer möchte, kann zur Butter-Keks-Mischung auch etwas geschmolzene Schokolade oder Kakaopulver hinzugeben.

Wenn Sie die trockenen Zutaten nicht mit so viel flüssigem Fett vermengen möchten, können Sie diese auch mit Datteln zu einem Teig verarbeiten. Dazu die Datteln vorher kurz in heißem Wasser ziehen lassen. Das Wasser abgießen und die Datteln sehr klein schneiden oder im Mixer pürieren. Anschließend können die Datteln mit den Krümeln verknetet werden. Doch Achtung: Da Datteln von Natur aus sehr süß sind, sollte hier eher auf gepopptes Getreide, Haferflocken, ungesüßtes Müsli oder Salzbrezeln zurückgegriffen werden.

Cremige Verführung

Nun kommen wir zum kreativen Teil des Kuchens: der Creme. Diese kann klassisch aus Frischkäse, aber auch aus Quark, Sahne, Joghurt oder Pudding hergestellt werden. Wird zur Zubereitung des Puddings Pflanzendrink statt Kuhmilch eingesetzt, kann eine pflanzenbasierte Alternative geschaffen werden. Ebenso kann aus Kokosmilch eine Kokoscreme bereitet oder mit Hilfe von Avocados, pflanzlichem Joghurt und dem Geliermittel Agar-Agar eine wunderbare vegane Variante kreiert werden. Wer komplett auf eine Creme verzichten möchte, kann Schokolade mit etwas Fett vermischen und abwechselnd Kekse und Schokomasse schichten. Viele kennen diese Kreation sicherlich noch aus Kindheitstagen als „Kalter Hund“ oder auch als „Kalte Schnauze“.

Die Creme des Kühlschrankkuchens kann Joghurt, Frischkäse oder Sahne sein.

Fruchtig frisch…

Durch die verschiedenen Böden und Cremes sind zahlreiche Kreationen möglich. Wer den Frühling und Sommer mit leichten und fruchtigen Torten begleiten möchte, könnte zum Beispiel einen Boden aus Butterkeksen herstellen und darauf eine Creme aus Frischkäse, Joghurt und etwas Limettensaft und -schalenabrieb kombinieren. Der klassische New York Cheesecake mit einer Beerensoße erfreut sich in der Regel auch großer Beliebtheit. Eine weitere Möglichkeit wäre es eine Vanillecreme aus Vanillepudding und aufgeschlagener Sahne herzustellen, diese auf einem Keksboden mit Mandeln zu verteilen und mit Beeren zu garnieren.

Ein spektakulärer Anschnitt gelingt, wenn Sie kleine Tiefkühl-Windbeutel auf einem knusprigen Granola-Boden verteilen. Anschließend können die Hohlräume zwischen den Windbeuteln mit einer Creme aus pürierten Himbeeren und Vanillequark gefüllt werden. Werden die Windbeutel später beim Anschnitt halbiert, kommt die helle Füllung im Kontrast zu der rosa Himbeercreme zum Vorschein. Wer im Sommer eine wirklich erfrischende Alternative schaffen möchte, kann einen Zylinder aus einer Wassermelone schnitzen und diesen mit einer Sahne-Quarkcreme einstreichen. Durch Verzierungen aus Obst oder auch Schokolade enthüllt diese Torte ebenfalls erst beim Anschnitt ihren wahren Kern.

…oder schokoladig süß?

Für alle Schokoholics gibt es selbstverständlich auch zahlreiche Variationen. Aus Schokoladenkeksen kann ein Boden gezaubert werden, der dann mit Bananenscheiben belegt wird. Anschließend kann darauf Schlagsahne verteilt werden, der feine Schokoladensplitter untergehoben wurden. Für alle Fans der klassischen Tortenkreationen könnte eine neue Interpretation der Schwarzwälder Kirschtorte die Kuchentafel schmücken. Auf einem Schokokeks-Boden wird dazu ein Kirschpudding verteilt. Dazu sollten Sie das Kirschwasser mit etwas Vanillepuddingpulver aufkochen und im Anschluss die Kirschen unterrühren. Getoppt wird die Fruchtschicht mit einer Frischkäse-Sahne-Creme und gehobelter Schokolade. Wer möchte, kann das Ganze noch mit einzelnen Kirschen dekorieren.

Für alle Kaffee-Liebhaber wäre eine Tiramisu-Kühlschranktorte vielleicht genau das Richtige. Dazu zuerst Löffelbiskuits zerkrümeln und mit Butter oder Margarine mischen. Wie üblich nun die Masse in einer Springform festdrücken. Nun kann eine Creme aus Quark und Mascarpone hergestellt werden. Die Hälfte der Creme auf dem festen Boden verstreichen. Auf der ersten Creme-Schicht können nun in Kaffee getränkten Löffelbiskuits verteilt werden. Nun die restliche Creme auch den Keksen verteilen und mit etwas Backkakao bestäuben.

Unser Rezepttipp: Ein Tiramisu-Kühlschrankkuchen. Einfach lecker.

Unendliche Möglichkeiten

Natürlich gibt es unendlich viele Kombinationsmöglichkeiten von Keksen, Cremes und Früchten. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf, spielen Sie mit Aromen und Ihren Lieblingszutaten. Wichtig ist bei allen Kuchen jedoch eine ausreichende Kühlzeit. Auch wenn größerer Familienbesuch ansteht, sollte das kein Problem sein. Denn selbst ein ganzes Backblech Kuchen findet in einigen Liebherr Kühlschränken Platz. Wer noch am Anfang seiner Kühlschrankkuchen-Erfahrungen steht, sollte vielleicht zunächst etwas tiefer stapeln und sich langsam herantasten, wie hoch die Creme-Schichten sein dürfen, ohne dass sie nach der Kühlzeit immer noch zerlaufen. Auch das Geliermittel Agar-Agar oder Sahnesteif können den Kuchen zur ausreichenden Standhaftigkeit verhelfen. Vorteil der Kühlschrankkuchen ist außerdem, dass sie sich länger lagern lassen als gebackenen Kuchen. Der Grund: Sie bestehen nicht aus gebackenem Teig, der wesentlich schneller austrocknet.