Heilsamer Tee aus Fenchelsamen, Fenchelkraut als vielseitiges Gewürz oder leckeres Gemüse aus der Knolle: Fenchel kann so einiges! Wir haben alle Infos zusammengestellt, die Ihnen das A und O des Fenchelwissens näherbringen.

Schon die christlichen Mönche hierzulande wussten um die heilsame Wirkung der alten Kulturpflanze: Fenchel war in nahezu jedem Klostergarten zu finden und half nicht nur, böse Geister abzuwehren sondern auch alltägliche Leiden, wie zum Beispiel Bauchkrämpfe, zu lindern.

Vom Heilkraut zum Trendgemüse

Ursprünglich stammt der Fenchel, der zur Familie der Doldenblütler zählt, aus der Mittelmeerregion. In unseren klimatisch kühleren Gefilden pflanzten ihn vermutlich zuerst Mönche an, die den Fenchel als Medizin schätzten. Außerdem wurde das Fenchelkraut in der Küche als Gewürz für viele Gerichte genutzt. Fenchel als Gemüse einzusetzen ist jedoch noch nicht lange verbreitet – der Trend nimmt aber mehr und mehr zu.

Der „Gemüsefenchel“ wurde so gezüchtet, dass er besonders große Knollen bildet, die sowohl roh als auch gegart lecker schmecken. Gewürzfenchel hingegen zeichnet sich durch sein zartes Kraut und seine Samen aus, während hier die Knollen nicht ausgeprägt sind.

Fenchel-Header

Landet Fenchel bei Ihnen regelmäßig als Gemüse oder Gewürz auf Teller?

Fenchel & Fisch

Fenchelkraut ist ein klassisches Gewürz für Fischgerichte. In früheren Zeiten wurden in der Fastenzeit Fischspeisen stets mit Fenchel gewürzt und auch heute noch wird in vielen kulinarischen Traditionen Fisch mit Fenchel verfeinert. Von „Pasta con le sarde“ – Pasta mit Sardinen – aus Sizilien über Hamburger Aalsuppe bis hin zur französischen Bouillabaisse: Hier spielt überall Fenchel als Gewürzzutat eine prominente Rolle.

Aber auch abgesehen von Fisch lässt sich Fenchel wunderbar in verschiedenste Gerichte integrieren. Brotteig erhält mit Fenchelsamen einen besonderen Pfiff – so wird es beispielsweise in Griechenland oder dem Irak gehandhabt. Auch zu Kohl passt Fenchel ganz vorzüglich – nicht umsonst würzen wir seit jeher unser Nationalgericht Sauerkraut damit.

Der Gemüsefenchel, also die Knollen bzw. Speicherblätter der Pflanze, lassen sich als Gemüse vielseitig zubereiten. Ob im Ofen gegart als Auflauf, knackig frisch als Rohkost oder gegrillt – lassen Sie Ihrer Phantasie freien Lauf oder holen Sie sich bei unseren Rezepten Inspiration.

Fisch mit Fenchel

Fenchel harmoniert besonders gut mit Fischgerichten.

Tipps zum Einkauf und Aufbewahrung von Fenchel

Das Fenchelkraut – also die Blätter und Stängel der Pflanze – sind frisch am aromatischsten. Verwahren Sie das Kraut luftdicht verpackt im Kühlschrank auf und nutzen Sie es innerhalb weniger Tage. Eine Alternative ist, das Kraut zu trocknen und so eine lange Haltbarkeit zu erreichen. Die Fenchelknollen bewahren Sie am Besten im BioFresh-Safe auf. Dort bleibt das Gemüse dann bis zu 14 Tage frisch.

Woran erkennen Sie beim Einkauf, ob der Fenchel frisch ist? Das Kraut sollte nicht welk, sondern frisch aussehen. Knollen, die braune Stellen haben, sollten Sie also besser liegen lassen. Übrigens schmecken Fenchelknollen vor allem im Herbst besonders gut.

Ist Fenchel eigentlich gesund?

Und wie: Die Liste, der Heilwirkungen von Fenchel ist lang. Besonders populär ist die heilsame Wirkung von Fenchel bei Frauen- und Säuglingsleiden. Bei stillenden Müttern wirkt Fencheltee anregend auf die Milchproduktion. Außerdem hilft der Tee aus Fenchelsamen Säuglingen bei Koliken und Blähungen – die krampflösende Wirkung können sich natürlich auch Erwachsene zu Eigen machen.

Dass Fenchelsamen die Verdauung anregen, weiß man auch in Indien: Hier kaut man die Samen nach dem Essen. Mit einem zusätzlichen Nebeneffekt: Das Kauen der Samen hat eine erfrischende Wirkung – probieren Sie doch mal statt des Kaugummis die Fenchel-Methode.

Die Fenchelknollen, die gerne als Gemüse verzehrt werden, sind ebenfalls äußerst gesundheitsfördernd. Sie enthalten unter anderem viele Ballaststoffe und Verbindungen, die antioxidativ und entzündungshemmend wirken – um nur einige Beispiele zu nennen.

Aber Vorsicht – das Loblied auf Fenchel hat auch seine Grenzen. Wie so häufig gilt: Die Dosis macht das Gift. Während die im Fenchel enthaltenen ätherischen Öle (Methyleugenol und Estragol) einerseits positive, z. B. antibakterielle, Wirkungen entfalten können, so stehen sie andererseits im Verdacht, krebserregend zu sein. Aber keine Panik, dies ist bisher noch nicht ausreichend wissenschaftlich belegt. Allerdings sollten Sie vorsichtshalber Ihren Fencheltee nicht literweise Tag für Tag konsumieren. Dies gilt übrigens neben Fencheltee auch für andere Kräutertees.

Bei Säuglingen, Kleinkindern und schwangeren Frauen können allerdings auch geringere Dosen gesundheitsschädliche Wirkungen haben – daher sollten diese Personengruppen nicht dauerhaft Kräutertees zu sich nehmen. Im Bedarfsfall – z. B. bei Koliken – sollten Sie sich jedoch nicht vor der Heilwirkung des Fencheltees scheuen.

Fenchelsamen haben eine erfrischende Wirkung – sozusagen eine natürliche „Kaugummi-Alternative“.

Fenchel: polarisierendes Lebensmittel

Für manche Menschen stellt sich gar nicht die Frage, ob sie heute Abend etwas mit Fenchel kochen werden oder nicht. Denn mit Fenchel verhält es sich wie mit einer Reihe weiterer Lebensmittel: Entweder man liebt oder hasst sie – es ist ein polarisierendes Lebensmittel. Hier scheiden sich die Geister genau wie bei Lakritz und Anis. Das verwundert nicht, denn im Fenchel finden sich eindeutig Anisaromen wieder – und Lakritz wird häufig unter Zugabe von Fenchel und Anis aromatisiert.

Übrigens ist die Vorliebe beziehungsweise Abneigung von Lakritz und Co. regional unterschiedlich: Im Norden Deutschlands lieben mehr Menschen die Aromen, während in südlicheren Gebieten eine wahre Abneigung herrscht.

*Sämtliche Angaben sind Richtwerte und hängen im Einzelfall von der Sorte bzw. der sachgerechten Lagerung ohne Unterbrechung der Kühlkette von der Ernte/Herstellung bis zum Liebherr-Gerät ab. Bei Lebensmitteln mit Angabe zur Mindesthaltbarkeit gilt immer das auf der Verpackung angegebene Datum.