Die belgischen Trappistenbiere haben unter Kennern einen ganz besonderen Ruf. Das Erzeugnis einer kleinen Klosterbrauerei in Vleteren in Westflandern (Belgien) gilt für so manchen Experten sogar als das beste Bier der Welt. Doch einfach zu kaufen, ist es nicht.

Trappistenbiere sind Kult: Nach wie vor werden diese Biere nur von Mönchen des Trappistenordens innerhalb ihrer Klostermauern gebraut. Weltweit zwölf solcher Brauereien haben lediglich das Recht, das Trappistenlogo auf ihren Flaschen anzubringen, davon sechs Abteien in Belgien. Die kleinste und wohl bekannteste dieser Klosterbrauereien befindet sich in Vleteren, unweit der Stadt Poperinge in Westflandern. Die dortige Trappistenabtei „Sankt Sixtus“ stellt lediglich drei Biersorten in geringer Menge her – unter ihnen: das besonders kraftvolle „Westvleteren XII“. Dieses wird von Kennern immer wieder als das „beste Bier des Welt“ bezeichnet.

Trappistenbier

Trappistenbier: weltweit begehrt und dennoch schwer zu haben.

Doch das dunkle und schwere „Quadrupel“ Bier mit über 10 Prozent Alkoholgehalt ist nicht nur besonders gut, sondern auch besonders rar. Kaufen kann man es nämlich nur direkt an der Klostertüre, limitiert auf zwei Kisten. Hierfür muss zuvor ein Termin vereinbart sowie das Autokennzeichen registriert werden. Auch das Verspechen an die Mönche, dass man das Bier selbst trinkt und nicht weiterverkauft, setzt der Kauf voraus. Denn der Ruhm und der zunehmende Trubel um ihr Bier ist den von jeglichem Kommerz abgewandten Mönchen ein Dorn im Auge.

Wer das Westvleteren nicht selbst genießt, sondern weiterverkauft, kann eine enorme Gewinnmarge einstreichen: Jene Flaschen, die im Handel auftauchen, können das Zehnfache des Preises erzielen, den man dafür im Kloster bezahlt. Deshalb sahen sich die 19 Mönche von Sankt Sixtus nun gezwungen, ihr antiquiertes Vertriebssystem via Telefonanfrage zu überdenken. In Zukunft soll ein Online-Reservierungssystem sicherstellen, dass pro Person höchstens zwei Kisten innerhalb von 60 Tagen gekauft werden können.