Der Salat führt meist nicht nur bei Kindern zu einem verzerrten Gesichtsausdruck, welcher eindeutig vom herben Geschmack der Endivie herrührt. Wir verraten Ihnen, wie man aus der Endivie trotz Bitterkeit ein leckeres Gericht zubereiten kann, das jedem schmeckt. Außerdem erklären wir, welche unterschiedlichen Endiviensalate es gibt und was sie auszeichnet.
Salate gibt es viele: Eisberg-, Kopf-, Romana-, Lollo– oder Eichblattsalat beispielsweise. Diese Salatsorten sind übrigens auch – in dieser Reihenfolge – die am häufigsten geernteten Salate in Deutschland. In dieser Rangfolge folgt als nächstes die Salatsorte, der wir heute einen ganzen Beitrag widmen: die Endivie. Sie zählt zur Pflanzengattung der Zichorien, ebenso wie ihre Verwandten, der Chicorée und der Radicchio. Zichorien – auch Wegwarten genannt – haben eines gemein: ihre hübschen, blau gefärbten großen Blüten. Die Salatblätter selbst unterscheiden sich jedoch innerhalb der Zichoriengattung stark. Während beispielsweise der Chicorée einen geschlossenen Salatkopf bildet, so ist dies bei der Endivie nicht der Fall.
Escariol und Frisée – was unterscheidet sie?
Escariol und Frisée bezeichnen verschiedene Varietäten der Endivie, die sich nicht nur äußerlich, sondern auch geschmacklich unterscheiden. Escariol bezeichnet man auch als Glatte Endivie. Sie bildet eine Rosette, die nahezu ein ganzes Kilogramm schwer werden kann. Ihre Blätter sind breit und weisen einen glatten Rand auf. Ein schönes Merkmal der Glatten Endivie ist ihr Farbverlauf: Die äußeren Blätter sind sattgrün und ihre Farbintensität nimmt zum Salatherzen hin ab – dort ist sie gelb.
Die Krause Endivie – Frisée – ist das Gegenstück zum Escariol: Sie unterscheidet sich von der Glatten Endivie eindeutig durch ihre fein gezackten Blätter. Friséesalat wird aufgrund seiner Blattstruktur übrigens deutlich schneller welk als sein glatter Verwandter und sollte daher so schnell wie möglich verzehrt werden. Bei beiden Varianten ist es übrigens ratsam, den Salat in ein feuchtes Tuch eingewickelt zu lagern, denn so verlängern Sie die Haltbarkeit. In jedem Fall ist eine Lagerung im Kühlschrank ratsam, am besten im BioFresh Fruit & Vegetable-Safe. Hier bleibt der Salat problemlos zwei Wochen lang frisch.
Wenn Sie kein Freund einer zu bitteren Geschmacksnote sind, dann sollten Sie lieber zur Glatten Endivie, Escariol, greifen. Sie ist weniger bitter, vielmehr weist sie nur eine dezent herbe Note auf. Damit auch die bitterere Krause Endivie ein Genuss wird, können Sie sie mit anderen Salat zu einer bunten Salatmischung kombinieren. Auf diese Weise überlagert die herbe Note den Geschmack nicht, bringt aber Pep auf Ihren Salatteller.
Ob Sommer, Herbst, Winter oder Frühling: Endivie ist stets verfügbar
Endiviensalat kommt ursprünglich aus dem mediterranen Raum, aber auch in unserer gemäßigten Klimazone wächst und gedeiht er. Die Hochsaison für die Endivie ist von Oktober bis März – ein richtiges Wintergemüse also. Aber keine Sorge, wer im Sommer Lust auf einen knackigen Endiviensalat bekommt, der erhält Endiviensalat das ganze Jahr über. Stammt dieser nicht aus deutscher Erzeugung, dann kommt er zumeist aus Italien oder Frankreich.
Ab in die Küche: Leckere Gerichte mit Endiviensalat
Klar, ein leckerer Beilagensalat mit der Endivie in der Hauptrolle geht immer. Ein einfaches Essig-Öl-Dressing, das mit Knoblauch verfeinert ist, schmeckt dazu am besten: So gleichen Sie die leichte Bitterkeit des Salates aus und erhalten ein ausgewogenes Aroma.
Schauen wir uns doch einmal an, wie unsere französischen Nachbarn das Zichoriengewächs am liebsten genießen. Sie müssen es ja wissen, schließlich stammt die Endivie aus dem Mittelmeerraum. Die Franzosen setzen auf starke Aromen – dominant mit dominant zu verbinden scheint hier das Motto zu sein. Ein kräftiger Blauschimmelkäse, z. B. ein Roquefort, kombiniert mit Walnüssen und einem einfachen Dressing ergibt ein tolles, herbstliches Gericht.
Das Rheinland ist eine Region in der traditionell gerne und viel Endiviensalat verzehrt wird. Hier ist ein buntes, lauwarmes „Endivien-Untereinander“ die klassische Variante. Wie funktioniert’s? Kartoffeln garen und in kleine Stücke schneiden, Speckwürfel knusprig anbraten, ein paar Eier wachsweich kochen, Endiviensalat daruntermischen und mit einem Dressing anrichten – fertig. Natürlich können Sie das Gericht beliebig abwandeln, geröstete Nüsse hinzugeben, kleine Tomaten beigeben oder – so liebt es der Rheinländer – gebratene Blutwurst dazu reichen. Pep geben Sie dem wärmenden Gericht übrigens, wenn Sie einige Stücke Orange oder Mandarine hinzufügen.
In anderen Regionen wiederum geht man die Sache ganz anders an: Die Endivie lässt sich nämlich nicht nur perfekt als Salat genießen, sondern auch als Gemüse zubereiten. Ein Vorteil davon: Durch das Garen schmeckt die Endivie nicht mehr allzu bitter. Ob gedünstet, geschmort, gegrillt oder in der Pfanne gegart – probieren Sie es doch mal aus. Ersetzen Sie in Ihren Liebslingsgerichten mit Spinat einfach das Blattgemüse mit glatter Endivie.