Immer mehr Menschen interessieren sich für eine vegane Ernährungsweise. Und auch im Supermarkt finden wir mittlerweile viele vegane Lebensmittel. Darunter befinden sich auch Weine, die auf dem Etikett als vegan gekennzeichnet sind. Doch ist Wein als ein Produkt aus Trauben nicht sowieso ein rein pflanzliches, also veganes Produkt? Wir klären auf.

Gemäß EU-Verordnung 1308/2013 ist Wein ein „…Erzeugnis, das ausschließlich durch vollständige oder teilweise alkoholische Gärung der frischen, auch eingemaischten Weintrauben oder des Traubenmostes gewonnen wird.“ Das Wort „ausschließlich“ macht es dabei klar: Weitere Zutaten sind für die Weinherstellung nicht vorgesehen, also auch nicht solche tierischen Ursprungs. Wein ist also durchaus ein rein pflanzliches Produkt. Doch das bedeutet nicht gleichzeitig, dass der Wein bei seiner Herstellung nicht mit anderen tierischen Produkten in Kontakt kommen würde. Tatsächlich gibt es einige traditionelle Weinbereitungsverfahren, bei denen solche Stoffe zu Anwendung kommen.

Welche tierischen Produkte können bei der Weinherstellung zum Einsatz kommen?

Weinerzeuger verwenden für das Klären des Weins, also das Entfernen von Trübstoffen, teilweise tierische Eiweiße wie zum Beispiel Ei- oder Milchproteine. Früher war das Klären mittels Hausenblase, d. h. einem aus der getrockneten Schwimmblase von Stören hergestelltem Eiweißgranulat, sehr verbreitet. Aber auch der Einsatz von Gelatine, hergestellt aus tierischem kollagenhaltigen Material, ist vor allem bei Rotweinen weithin üblich. Hierbei sollten Sie aber verstehen: All diese Stoffe tierischen Ursprungs verbleiben nicht im Wein, sondern werden durch Filtration wieder entfernt.

Vegan ist nicht gleich Vegan. Wissen Sie, mit welchem Verfahren ihr Lieblingswein hergestellt wird?

Wann ist Wein vegan?

Rechtlich gesehen handelt es sich zwar nicht um Zutaten, sondern um technische Hilfsstoffe – Bei der Abfüllung von diesen Stoffen ist also nichts mehr im Wein enthalten. Für viele Veganer ist jedoch allein der Gedanke daran, dass das Getränk mit diesen in Berührung gekommen ist, ein No-Go. Immer mehr Weinerzeuger verzichten daher auf diese Hilfsstoffe und weichen auf Alternativen auf Basis von pflanzlichem Protein, beispielsweise aus Erbsen, Bohnen oder Kartoffeln, aus. Somit können sie dann ihre Erzeugnisse tatsächlich mit gutem Gewissen auf dem Etikett als vegan bezeichnen. Doch auch wenn dieses Wort nicht ausdrücklich auf dem Label zu finden ist: viele Weine werden ohnehin vegan erzeugt, ohne dass die Winzer dies ausdrücklich erwähnen würden. Denn viele Weinmacher verzichten mittlerweile komplett auf eine Klärung mit den traditionellen Hilfsstoffen, sondern warten ganz einfach ab, bis sich der Trub im Wein auf natürliche Weise am Boden des Fasses abgesetzt hat.

Erbsen oder Bohnen liefern die Basis für veganen Wein.

Pflanzliche Proteinquellen, wie Erbsen oder Bohnen, ermöglichen es Weinerzeugern komplett auf tierische Hilfsstoffe zu verzichten.

Sie sind nun auf der Suche nach einem leckeren veganen Rezept passend zu Ihrem veganen Wein? Dann probieren Sie gerne das vegane Risotto mit Radicchio, Birne und gerösteten Haselnüssen.